EZB-Chef Draghi: Unterschiede in Eurozone "explosiv"

EZB-Chef Mario Draghi
EZB-Chef Mario Draghi REUTERS
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Der Chef der Europäischen Zentralbank warnt vor den strukturellen Differenzen, die die Währungsunion bedrohen könnten.

EZB-Präsident Mario Draghi hat vor Gefahren für den Euroraum durch strukturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsländern gewarnt. „In einer Währungsunion kann man sich große und noch anwachsende strukturelle Divergenzen zwischen den Ländern nicht leisten, denn sie können tendenziell explosiv werden“, sagte Draghi am Samstag im portugiesischen Sintra vor Zentralbankern. „Und deshalb bedrohen sie die Existenz der Union, der Währungsunion“, fügte er hinzu.

Draghis Worte zielen auf Unterschiede etwa zwischen Ländern wie Deutschland, in dem eine Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben des Staates versucht wird, und dem hoch verschuldeten Griechenland, das sich mit Wirtschaftsreformen schwertut. So gibt es in den 19 Ländern des Währungsraumes teils deutliche Unterschiede etwa bei den Regeln am Arbeitsmarkt oder beim Kündigungsschutz.

Streit um Sparkurs und Staatsausgaben

Als im Zuge der Finanzkrise Rettungspakete der Euro-Partner etwa für Irland, Portugal und Griechenland geschnürt werden mussten, gab es unter den einzelnen Ländern des Währungsraums Spannungen. So suchte Deutschland nach Verbündeten für einen eher konservativen Kurs bei Staatsausgaben, während andere Länder Berlin vorwarfen, dadurch der Wirtschaft in einigen Euro-Ländern Spielraum für Wachstum zu nehmen.

(APA/Reuters)

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