Griechenland: Kein Geld mehr für Rückzahlung an IWF

Innenminister Nikos Voutsis
Innenminister Nikos VoutsisAPA/EPA/ALEXANDROS VLACHOS
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1,6 Milliarden Euro müsste Athen dem Währungsfonds allein im Juni zahlen. Laut Innenminister Nikos Voutsis kann man diese Zahlungen aber nicht leisten.

Griechenland wird nach Worten von Innenminister Nikos Voutsis die im kommenden Monat anstehende Schuldenrückzahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht leisten können. „Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro“, sagte Voutsis am Sonntag in einer Sendung von Mega TV. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei.

Das hoch verschuldete Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um eine Vereinbarung, die die Auszahlung weiterer Hilfskredite ermöglicht. Dafür sind aber Reformzusagen der Regierung in Athen nötig, die eine Einigung bis Ende Mai anstrebt. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief die internationalen Geldgeber am Samstag zu Kompromissen auf.

Tsipras: "Es gibt Grenzen"

Am Samstag hatte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die internationalen Geldgeber seines Landes zu Kompromissen aufgefordert: „Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef am Samstag auf einer Veranstaltung seiner linken Syriza-Partei in Athen.

Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiterer Liberalisierung des Arbeitsmarktes, nicht nachgeben. Weitere Pensionskürzungen oder drastische Sparmaßnahmen werde es nicht geben. Zugleich bekräftigte er, dass sich Griechenland bei den Verhandlungen mit den Euro-Partnern auf der Zielgerade befinde. 

Schäuble: Athen hat noch viel vor sich

Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble hingegen sagte im Deutschlandfunk, Griechenland habe noch "ziemlich viele Anstrengungen vor sich, um das zu erfüllen, wozu es sich verpflichtet hat". Zugleich signalisierte er, dass die Bundesregierung nicht von ihrer bisherigen Position abrücken will. Sie habe sich zuletzt am 20. Februar zur Erfüllung ihrer Zusagen verpflichtet. "Deswegen brauchen wir nicht über Alternativen zu reden."

(APA/Reuters)

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