Konkurrenz für Siemens: China soll für die Deutsche Bahn "eine Schlüsselfunktion" beim Einkauf von Zügen und Ersatzteilen spielen.
Die Deutsche Bahn erwägt den Kauf von Zügen und Ersatzteilen in China. "In drei bis fünf Jahren kann Asien und speziell China eine Schlüsselfunktion im Einkauf von Zügen und Ersatzteilen für die Deutsche Bahn erlangen", sagte Vorstandsmitglied Heike Hanagarth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Im heurigen Herbst werde der Konzern voraussichtlich in Peking ein Einkaufsbüro eröffnen. "Ziel ist die Zusammenarbeit mit den chinesischen Zugherstellern CSR und CNR."
Die beiden Staatskonzerne schließen sich derzeit auf Geheiß der Führung in Peking zusammen und sollen so vermehrt Ausschreibungen im Ausland gewinnen. Dafür würden Kapazitäten aufgebaut, die künftig die Hälfte des Weltmarkts für Züge decken könnten, schätzt laut "FAZ" die Deutsche Bahn. "Die chinesische Regierung hat ein hohes Interesse, den Exportanteil ihrer Eisenbahnindustrie zu erhöhen", sagte Hanagarth der Zeitung. An einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn habe die chinesische Politik "sehr hohes Interesse".
Den bisherigen Lieferanten wie etwa Siemens will die Bahn laut Hanagarth "zeigen, dass wir uns mit ihren internationalen Wettbewerbern beschäftigen". Die Zeiten, in denen China und Qualität ein Gegensatz waren, seien vorbei, sagte die Managerin. Einen Teil der jährlich bis zu 35.000 benötigten Radsätze will die Deutsche Bahn demnach ab 2017 aus China beziehen. Sie werden bisher in Bochum gefertigt.
(APA/Reuters/AFP)