Ryanair: Mehr Gäste, mehr Gewinn

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Die die größte europäische Billig-Airline Ryanair profitiert von günstigen Tickets und besserem Service.

Dublin. Ein rasanter Passagierzuwachs hat Ryanair im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 einen Gewinnsprung beschert. Dank niedriger Ticketpreise seien 90 Millionen Menschen mit Ryanair geflogen und damit elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, hat die größte europäische Billig-Airline am Dienstag mitgeteilt.

Das Nettoergebnis ist um 66 Prozent auf 867 Mio. Euro gestiegen. Der Umsatz lag bei 5,66Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich Airline-Chef Michael O'Leary überraschend bescheiden: Er stellt ein Gewinnplus von etwa zehn Prozent auf 940 bis 970 Mio. Euro in Aussicht. Unter Umständen sei sogar mehr möglich, meinte er. Die Passagierzahlen sollen auch um zehn Prozent steigen. Den Zuwachs will O'Leary allerdings nicht über weitere Rabatte bei den Ticketpreisen erzielen. Rund die Hälfte der zusätzlichen Passagiere will Ryanair von sogenannten Primärflughäfen abholen.

An der Börse kam diese Aussage gut an: Die Ryanair-Aktie kletterte in der Spitze um bis zu sechs Prozent. In den letzten zwölf Monaten legte der Kurs um 58 Prozent zu. Das Papier von Hauptkonkurrent Easyjet zog am Dienstag ebenfalls leicht an.

Für Ryanair zahlt sich die Neuausrichtung aus: Die von O'Leary gegründete und geführte Firma hat es sich zum Ziel gesetzt, ihr Image als Billigflieger mit schlechtem Service aufzupolieren. Die Ticketpreise wurden gesenkt und mehr Optionen für Geschäftsleute eingeführt. Es werden zudem verstärkt größere und besser angebundene Flughäfen angeflogen. Der für die Luftfahrt wichtige Sitzladefaktor verbesserte sich infolge um fünf Prozent.

Tauziehen um Aer Lingus

Unterdessen geht der Verkauf des Staatsanteils von 25 Prozent an der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus auf die Zielgerade. Am Dienstag startete die Regierung in Dublin entsprechende Gespräche. Der British-Airways-Eigentümer IAG will den Staatsanteil sowie auch den von Großaktionär Ryanair kaufen. Ryanair hält 30 Prozent an Aer Lingus und lässt bisher offen, ob ein Verkauf der Beteiligung infrage kommt. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2015)

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