Deutsche Bahn und Gewerkschaft EVG einigen sich im Lohnstreit

Einigung zwischen Bahn und Gewerkschaft
Einigung zwischen Bahn und GewerkschaftAPA/Ralf Hirschberger
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Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft haben sich fast ein Jahr hingezogen.

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben einen Tarifabschluss erzielt. Beide Seiten hätten sich auf ein Gesamtpaket verständigt, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Mittwoch in Berlin. Die rund 100.000 Mitglieder der Gewerkschaft sollen demnach unter anderem 5,1 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 15 Monaten erhalten. Zudem gibt es künftig wieder einen EVG-Tarifvertrag für die in dieser Gewerkschaft organisierten Lokführer.

Rusch-Ziemba zufolge ist die Lohnerhöhung in zwei Schritten gestaffelt. Zum 1. Juli steigt der Lohn der EVG-Mitglieder demnach um 3,5 Prozent, mindestens um 80 Euro. Zum 1. Mai 2016 tritt eine weitere Erhöhung um 1,6 Prozent, mindestens um 40 Euro, in Kraft. "Wir sind mit dem Gesamtergebnis zufrieden", sagte die EVG-Verhandlungsführerin. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, die Verhandlungen hätten gezeigt, dass auch ohne Streiks ein "gutes Ergebnis" erreicht werden könne.

Gewerkschaften uneinig

Die Mitarbeiter sollen nun über alle Sparten hinweg ab Juli 3,5 Prozent mehr Lohn bekommen, mindestens aber 80 Euro. In Verhandlungskreisen war zunächst von 3,6 Prozent die Rede gewesen. Ab Mai 2016 kommen weitere 1,6 Prozent hinzu, mindestens aber 40 Euro. Mit den Mindestsummen werden Geringverdiener stärker als über die prozentuale Erhöhung profitieren. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 30. September 2016. Neben den bereits während der Verhandlungen von der Bahn gezahlten 750 Euro folgt eine weitere Zahlung von 350 Euro. Die EVG hatte ursprünglich sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro gefordert.

Die GDL geht weiter mit der Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn bezogen auf ein Jahr in die Schlichtungsgespräche, für deren Dauer nicht gestreikt werden darf. Sie fordert zudem aber eine Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde auf 38 Stunden. Sollte aus der Schlichtung ein besseres Ergebnis als das der EVG hervorgehen, gilt es als sicher, dass die Bahn dieses wiederum auch auf die EVG-Mitglieder und nicht gewerkschaftlich Organisierte überträgt.

(APA/Reuters)

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