Sinkender Ölpreis: Katar droht erstes Defizit seit 15 Jahren

A trader looks at share prices on an electronic display at the Doha Stock Exchange
A trader looks at share prices on an electronic display at the Doha Stock Exchange REUTERS
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2016 erwartet Katar ein Defizit von 4,9 Prozent. Das Investitionsprogramm im Vorfeld der Fußball-WM ist laut Regierung nicht in Gefahr.

Der Golfstaat Katar rechnet für 2016 mit seinem ersten Haushaltsloch seit 15 Jahren. Für nächstes Jahr sei ein Defizit in Höhe von 4,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, teilte das Ministerium für Entwicklungsplanung und Statistik am Mittwoch mit. Die Wirtschaft werde um 7,3 Prozent wachsen und nicht wie bisher angepeilt um 7,7 Prozent. Die Prognose liegt damit aber immer noch über dem Wachstum von 2014, als die Wirtschaft von Katar um etwa sechs Prozent zugelegt hatte.

Als einen Grund für das Haushaltsdefizit nannte die Regierung den gesunkenen Ölpreis. Er stelle auch weiterhin ein Risiko dar, die "beträchtlichen finanziellen Reserven" des Landes seien aber ein "großzügiger Puffer", sagte der zuständige Minister Saleh Al-Nabit.

Neue Metro, neuer Hafen, neue Stadt

Trotz des erwarteten Haushaltsdefizits will Katar sein Investitionsprogramm im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2022 aufrechterhalten. In den kommenden zehn Jahren will der Golfstaat unter anderem umgerechnet etwa 180 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte stecken. Geplant sind unter anderem ein neues Metrosystem, ein neuer Hafen und sogar eine neue Stadt im Norden der Hauptstadt Doha. Die Vergabe der WM an Katar ist hoch umstritten.

(APA/AFP)

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