Raiffeisen: Chinesen wollen Raiffeisen-Tochter

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THEMENBILD: RAIFFEISEN BANK INTERNATIONAL(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Neben der Versicherung PZU ist auch ein chinesischer Fonds im Rennen.

Warschau/Wien. Der chinesische Fonds Fosun International ist an der polnischen Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) interessiert. „Die Chinesen sind im Spiel. Sie hatten Meetings mit dem Vorstand und auch innerhalb der Bank“, heißt es in Bankkreisen. Eine Sprecherin der RBI wollte sich dazu nicht äußern.

Die österreichische Bank hat bereits angekündigt, sich im Zuge ihrer Restrukturierung von der Polbank trennen zu wollen. Interesse an dem Institut hat auch der Versicherer PZU. Polens größter Versicherungskonzern hat bereits ein Angebot abgegeben, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen Anfang Juni. Dem Vernehmen nach soll der Versicherungskonzern auch der bevorzugte Käufer sein. Sowohl Polbank als auch Fosun lehnen einen Kommentar ab.

Neben dem Verkauf der Mehrheit der polnischen Tochter muss die RBI zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrags und dem Abschluss der Transaktion 15Prozent der Polbank an die Börse bringen. Mit der Trennung von Teilen ihres Auslandsgeschäfts will die RBI ihre vergleichsweise dünne Kapitaldecke aufpolstern.

Auch Asien-Geschäft reduziert

Die Raiffeisen Bank International hatte nach einer jahrzehntelangen Expansion in Osteuropa zu Jahresbeginn beschlossen, sich von Teilen ihres Auslandsgeschäfts zu trennen. Die Töchter in Polen und Slowenien sollen verkauft, das Geschäft in Russland und der Ukraine verkleinert und die Aktivitäten in Asien und den USA massiv zurückgefahren werden. Ziel der Bilanzverkürzung ist es, die harte Kernkapitalquote bis Ende 2017 auf zwölf Prozent zu steigern. Ende März lag sie bei 9,9Prozent.

Aus der geplanten raschen Trennung von der slowenischen Tochter wurde jedoch nichts. Die RBI habe sich mit einem Interessenten in exklusiven Verhandlungen nicht auf einen Preis einigen können und prüfe nun neben einem Verkauf an andere Interessenten auch eine Abwicklung. Sorgen macht der Bank auch die ukrainische Tochter, die angesichts der Abwertung der dortigen Währung und der Wirtschaftskrise Verluste schreibt. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2015)

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