Bei Lufthansa droht ein Streik der Flugbegleiter

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Die Schlichtung wurde erfolglos abgebrochen. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft droht Lufthansa mit Streik ab Juli.

Bei der AUA-Mutter Lufthansa drohen nun die bisher friedlichen Flugbegleiter mit Streiks. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo will die Lufthansa von Juli bis September bestreiken, falls die Fluggesellschaft im laufenden Tarifkonflikt nicht einlenkt. Ufo fordere die Lufthansa-Führung auf, ein substanzielles neues Angebot vorzulegen, sagte Gewerkschaftschef Nicoley Baublies am Montag. "Ansonsten wird am 1. Juli gestreikt." 

Zuvor waren zwei Profi-Schlichter bei der Suche nach einer einvernehmlichen Lösung für die teuren Betriebspensionen gescheitert. Erfolglos vermittelt hatten die beiden früheren Spitzenpolitiker Herta Däubler-Gmelin und Friedrich Merz. Statt einen Schlichterspruch abzugeben, appellierten sie lediglich an die Tarifparteien, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Sie empfehlen eine Umstellung der Altersversorgung, was die Lufthansa naturgemäß begrüßt.

Ufo verhandelt seit April 2014 mit der Lufthansa über eine Reihe von Themen. Neben der Forderung von acht Prozent mehr Lohn für zwei Jahre ist vor allem die Altersversorgung umstritten. Laut Lufthansa ist das bisherige System wegen der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten und längeren Pensionszeiten nicht mehr bezahlbar. Eingeführt werden soll deshalb eine Vorsorge, bei der die Mitarbeiter stärker in die Finanzierung eingebunden sind. Angestrebt ist zudem, dass Flugbegleiter, die bereits mit 55 Jahren in Frühpension gehen wollen, künftig weniger Geld erhalten.

Piloten-Schlichtung läuft

Das Scheitern der Schlichtung kam nicht überraschend. Ufo lässt seit Wochen durchblicken, dass es keine Fortschritte gebe. Die Empfehlung der Schlichter wurde aber abgewartet, um die Vermittler nicht vor den Kopf zu stoßen.

Es ist nicht der einzige Tarifkonflikt der Kranich-Airline. Die Pilotengewerkschaft bestreikte die Lufthansa über ein Jahr lang. Nach zwölf Streikrunden hatten die Piloten im Mai das Lufthansa-Angebot für eine Gesamtschlichtung angenommen. Bis Ende Juli will die Gewerkschaft nun auf Arbeitsniederlegungen verzichten. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2015)

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