Die Welt investiert ihr Geld in Asien

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Das meiste Geld landete in China. Viel kam aus Asien.

Wien. Wer nach Investitionsmöglichkeiten sucht, wird vor allem in Asien fündig. Das ist ein Ergebnis des „World Investment Reports“ der UNO-Organisation für Handel und Entwicklung (Unctad), der am Mittwoch in Wien präsentiert wurde. Im vergangenen Jahr sank demnach das Volumen der weltweiten Direktinvestitionen um 16 Prozent auf 1,23 Billionen US-Dollar (998 Milliarden Euro). Gründe dafür waren die immer noch schwache Konjunktur und die anhaltende politische Unsicherheit in einigen Regionen der Welt.

Großer Gewinner der vergangenen Monate war Asien. In dieser Region landeten mit 465 Milliarden Dollar (plus neun Prozent) nicht nur die meisten Direktinvestitionen. Erstmals konnte China auch die USA als das Land ablösen, in das das meiste Geld fließt (129 Mrd. Dollar). Die Kapitalströme in Richtung Industrieländer ebbten um 28 Prozent ab, auch Südamerika musste kräftige Einbußen hinnehmen, Afrika konnte das Level immerhin halten.

Deutschland holt stark auf

Die Musik aber spielt in Asien. Und: Die Länder der Region sind dafür nicht unbedingt auf die Dollar aus dem Westen angewiesen. Mit einem Anteil von 31,9 Prozent stemmten die asiatischen Schwellenländer den Großteil des Volumens der weltweiten Direktinvestitionen gleich selbst. Zum Vergleich: Aus den USA kommen noch 28,8 Prozent der Direktinvestitionen. Europa steuert immerhin 23,3 Prozent bei – lockt aber auch 23,5 Prozent der Direktinvestitionen aus dem Ausland an.

In Summe finden sich neun Entwicklungsländer unter den zwanzig größten Investoren weltweit. Allen voran Hongkong und China auf den Plätzen zwei und drei. Stark aufgeholt hat Deutschland, das 2014 mit 112 Mrd. Dollar fast viermal so viel im Ausland investiert hat als noch im Jahr zuvor. Für 2015 erwartet die Unctad – dank des niedrigen Ölpreises und der lockeren Geldpolitik – einen Anstieg der Direktinvestitionen um elf Prozent. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.06.2015)

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