Molycorp ist pleite

Molycorp Mountain Pass Rare Earths Mining Facility
Molycorp Mountain Pass Rare Earths Mining FacilityBloomberg
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Rohstoffe. Der einzige US-Produzent der begehrten seltenen Erden beantragte Gläubigerschutz.

Denver. Die USA haben im Geschäft mit seltenen Erden einen Rückschlag erlitten. Der einzige heimische Produzent der begehrten Industriemetalle ist pleite. Das börsenotierte Bergbauunternehmen Molycorp stellte am Donnerstag einen Antrag auf Gläubigerschutz. Damit will es nach eigenen Angaben eine Umschuldung für Verbindlichkeiten über insgesamt 1,7 Mrd. Dollar erreichen. Molycorp mit Sitz in Greenwood Village im US-Bundesstaat Colorado hatte in diesem Monat eine Zinszahlung über 32,5 Mio. Dollar nicht leisten können.

Seltene Erden werden für Rüstungs- und viele Technologieerzeugnisse wie Computer, Handys, Windturbinen und Batterien benötigt. Rund 90 Prozent der weltweiten Produktion kommen aus China. Der Abbau ist aus ökologischen Gründen umstritten.

Dennoch zählen seltene Erden zu den begehrtesten Rohstoffen der Welt – immerhin sind die 17 Elemente, die zu den seltenen Erden gehören, für die Herstellung von High-Tech-Produkten unverzichtbar. Nachdem China 2010 die Ausfuhren einschränkte, explodierten die Preise. Daraufhin begannen auch westliche Bergbaukonzerne – wie Molycorp – mit der Förderung. In der Folge rauschten die Preise wieder nach unten. Gleichzeitig ging die illegale Produktion und der Schmuggel weiter. Experten schätzen, dass bis zu 50 Prozent der Nachfrage mit Schmuggelware aus China befriedigt wird. (ag/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2015)

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