Der zehnte Streik der Lokomotivführer konnte gerade noch vor der Urlaubszeit abgewendet werden.
Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist nach einem Jahr beendet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus zuverlässiger Quelle. Fünf Wochen hatten die beiden Schlichter, der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und der frühere Brandenburger Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) um eine Lösung im festgefahren Konflikt gerungen.
Die Deutsche Bahn und die GDL hatten zuvor knapp ein Jahr nahezu ergebnislos verhandelt, neun Mal ließen die Lokführer die Züge stehen und brachten den Bahnverkehr in großen Teilen zum Erliegen - bis zu fünf Tage am Stück.
Streitpunkt: Eigene Tarifverträge
Das Kernproblem der Auseinandersetzung bestand im Ziel der GDL, für jede der bei ihr organisierten Berufsgruppen einen eigenen Tarifvertrag abzuschließen. Dabei sollten die Tarifabschlüsse nach Ansicht der GDL inhaltlich auch abweichen können von Verträgen mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Die Bahn dagegen wollte widerspruchsfreie Regelungen für alle Mitarbeiter unabhängig von deren Gewerkschaftszugehörigkeit. Für gleiche Tätigkeiten sollte es gleiche Bezahlung und gleiche Arbeitszeiten geben
Zu den Gruppen, die von beiden Gewerkschaften umworben werden, gehören außer den Lokführern die Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer und Disponenten/Planer. Insgesamt geht es um rund 37.000 Beschäftigte.
(APA/dpa)