Griechenland plant Amnestie für Steuerflüchtlinge

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Steuern. Wer 21 Prozent auf undeklariertes Vermögen auf Schweizer Konten zahlt, soll von der Amnestie erfasst sein.

Athen. Griechenland plant eine Steueramnestie für Griechen mit Schwarzgeld auf Schweizer Konten. Das hoch verschuldete Land will so an dringend benötige Einnahmen kommen, berichtete die Schweizer Zeitung „NZZ am Sonntag“. Die Steuerflüchtlinge sollen nach dem Plan der griechischen Regierung von der Amnestie profitieren, wenn sie auf undeklariertes Vermögen 21 Prozent Steuern zahlen, schrieb das Blatt unter Berufung auf gut informierte Kreise.

Zwei bis 200 Milliarden Euro

Die Schätzungen, wie viel nicht versteuertes griechisches Geld auf Schweizer Konten liegt, gehen dem Bericht zufolge weit auseinander. Sie reichen von zwei Milliarden bis zu 200 Milliarden Euro. Die Amnestie könnte der griechischen Regierung also dringend benötigte Mehreinnahmen bringen.

Zwischen Griechenland und der Schweiz gab es bereits mehrere Verhandlungsrunden über den Umgang mit dem griechischen Schwarzgeld in der Schweiz. Ein Sprecher des eidgenössischen Finanzministeriums bestätigte der „NZZ am Sonntag“, dass ein neuer Vorschlag aus Athen eingegangen sei. Angaben zum Inhalt machte er aber nicht.

Die Gesetze zum Bankgeheimnis in der Schweiz machten die Banken in dem Alpenland in der Vergangenheit zu einem Steuerparadies für reiche Ausländer, die ihre Gelder vor dem heimischen Fiskus geheim halten wollten. Unter internationalem Druck passt die Schweiz ihre Gesetze nun an. Behörden und Banken arbeiten zusammen, um es den jeweiligen Ländern zu erleichtern, Steuerflüchtlinge zu verfolgen.

Im Mai unterzeichneten die EU und die Schweiz ein weitreichendes Steuerabkommen und besiegelten damit das Ende des Bankgeheimnisses. Das Abkommen sieht vor, dass die Schweiz und die EU-Mitgliedstaaten ab 2017 Bankdaten sammeln und diese ab 2018 jährlich automatisch austauschen. (APA/red)

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