Der deutsche Minister hat sich bei einer Veranstaltung der Bundesbank einen Griechen-Scherz erlaubt. Der blieb in den USA nicht unbemerkt.
Auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise hat sich der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) einen Scherz erlaubt, der es sogar in US-Medien geschafft hat. Auf einem Video ist zu sehen, wie Schäuble am Donnerstag auf einer Veranstaltung der Deutschen Bundesbank sagt: "Ich habe dieser Tage meinem Freund Jack Lew (Anm. US-Finanzminister) angeboten, dass wir Puerto Rico in die Eurozone übernehmen könnten, wenn die USA Griechenland übernehmen würden." Und fügte hinzu: "Er fand, das war ein Scherz."
Schäubles Scherz blieb in den Staaten nicht unbemerkt: Die Nachrichtenseite "Vox.vom" hat dann auch gleich ausgerechnet, ob sich der Deal für die USA auszahlen würde. Die Antwort ist ein eindeutiges Nein. Denn Puerto Rico ist zum einen mit 3,5 Millionen Einwohnern viel kleiner als Griechenland. Außerdem sei die Staatsverschuldung wesentlich geringer. Puerto Rico, wo mit Dollar bezahlt wird, gilt als das "karibische Griechenland". Erst vor wenigen Tagen hat die "Presse" ausführlich darüber berichtet.
Kritik von den Grünen
Achäubles Sprecher Martin Jäger betonte am Freitag, es habe sich um eine "etwas launige Bemerkung" des Ministers gehandelt. Der Grünen-Europapolitiker Reinhard Bütikofer sagte dazu, Schäuble würdige "in geschmackloser Weise" andere schwächere Länder als reine Objekte für Entscheidungen der Großen herab. "Er hat offenbar nicht begriffen, dass europäische Gemeinsamkeit gegenseitigen Respekt einschließen muss.
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(sk/APA)