RBI: Franken-Kredite könnten Verkauf in Polen verzögern

Polens Regierung will, dass die Banken die Hälfte der durch Franken-Kredite entstandenen Kosten übernehmen.

Wien. Ungarn hat es bereits vorgemacht, nun verdichten sich auch in Polen die Zeichen, dass die Regierung die Banken per Gesetz an den Kosten beteiligen will, die Kreditnehmern von Franken-Krediten durch die Freigabe des Franken-Kurses im Jänner entstanden sind. Konkret soll den Kreditnehmern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kredite zu einem festgelegten Kurs zu konvertieren. Die Banken würden dabei rund die Hälfte der Verluste übernehmen müssen.

Diese jüngst publik gewordenen Pläne könnten nun auch Auswirkungen auf den Verkauf der polnischen Raiffeisen-Tochter Polbank haben. „Angesichts der zur Diskussion stehenden staatlichen Maßnahmen betreffend die Schweizer Franken-Kredite kann eine gewisse Verzögerung nicht ausgeschlossen werden“, so Raiffeisen-International-Chef Karl Sevelda. Eine von der Nachrichtenagentur Reuters zuvor berichtete Absage des Verkaufs wies er jedoch zurück. „Es stimmt nicht, dass die Verkaufsverhandlungen on hold sind.“ Die Verkaufsabsicht sei weiterhin vorhanden. Ursprünglich wollte Raiffeisen die Polbank bis Mitte 2016 verkauft haben. Sie muss sie aufgrund einer Abmachung mit den polnischen Regulatoren gleichzeitig auch an die Börse in Warschau bringen. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2015)

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