Peugeot: Erster Gewinn seit 2011

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Der französische Konzern PSA ist wieder in den schwarzen Zahlen. VW steigerte seinen Betriebsgewinn deutlich.

Paris/Wien. Es sind die ersten guten Nachrichten für die französische Autoindustrie seit vier Jahren: Der Konzern PSA Peugeot Citroën hat im ersten Halbjahr positiv bilanziert, erstmals seit 2011. Das Unternehmen erzielte einen Nettogewinn von 571 Mio. Euro (im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es ein Minus von 114 Mio. Euro). Der Umsatz legte in diesem Zeitraum um 6,9 Prozent auf 28,9 Mrd. Euro zu. Die Aktien gewannen am Mittwoch zu Handelsbeginn fast fünf Prozent, tagsüber lag das Plus bei etwa drei Prozent.

Mit dem Gewinn habe der Konzern alle selbst gesteckten Ziele des Sanierungsplans schneller erreicht als erwartet, sagte Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen. Der schwache Euro sowie gesunkene Rohstoffkosten hätten für Schwung gesorgt.

Wohl auch der radikale Reformkurs von Firmenchef Carlos Tavares. Er hat PSA einen Schrumpfkurs bei der Modellpalette verordnet. Statt 45 verschiedene Autos wird das Unternehmen im Jahr 2022 nur noch 26 herstellen. „Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir am besten können“, erklärte Tavares vergangenes Jahr bei einer Pressekonferenz. Modelle, die sich gegenseitig Konkurrenz machen – wie etwa der Peugeot 308 und der Citroën C4 –, sollen Vergangenheit sein.

Das zweite Halbjahr wird für den Konzern wieder schwieriger, vor allem wegen des langsameren Wirtschaftswachstums in China. Möglicherweise müsse man die Kostenschraube noch weiter anziehen, so Tavares.

108, 8 Mrd. Euro Umsatz

Dafür wird es beim frisch gekürten weltgrößten Autobauer Volkswagen keinen Grund geben. Er hat im zweiten Quartal im operativen Geschäft kräftig zugelegt. Das Betriebsergebnis kletterte auf 3,492 Mrd. Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Das sind um 4,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor und etwas mehr als die 3,48 Mrd. Euro, mit denen Analysten gerechnet haben.

Die Töchter Audi und Porsche, die beiden Hauptergebnisträger, lieferten mehr Betriebsgewinn ab. Auch die Kernmarke VW steigerte dank positiver Wechselkurseffekte und Sparprogramms das Ergebnis.

Insgesamt lag der Umsatz im ersten Halbjahr bei 108,8 Mrd. Euro. 5,039Millionen Fahrzeuge wurden ausgeliefert. Die Zahl der Beschäftigten betrug Ende Juni fast 600.000Personen, allein in Deutschland sind es 273.900. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2015)

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