Einigung am Dienstag? Athen und Gläubiger verhandeln weiter

Die Verhandlungen gehen weiter.
Die Verhandlungen gehen weiter.REUTERS
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Die Bedingungen für neue Griechenland-Hilfskredite könnten schon am Dienstag stehen. Danach müssten das griechische Parlament sowie einige EU-Volksvertretungen zustimmen.

Griechenland und die Kontrolleure der Gläubiger des Landes setzen am Samstag die Verhandlungen über die Bedingungen für neue Hilfskredite fort. Athen hofft auf einen raschen Abschluss der Gespräche, damit der Weg für ein neues Hilfsprogramm frei wird. Die Grundrisse des Programms könnten schon an diesem Dienstag stehen, berichtete die Athener Presse am Samstag.

Danach müssten das griechische Parlament sowie die Volksvertretungen einiger anderer Staaten der Eurozone dies billigen. Viel Zeit hat Athen nicht mehr: Bis zum 20. August muss der Euro-Staat Geld bekommen, um 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen zu können.

Eigenes Programm Abtrünniger Abgeordneter

Einen Gegenentwurf zum Programm des Parteivorsitzenden Alexis Tspiras wollen die abtrünnigen Abgeordneten der regierenden griechischen Linkspartei Syriza vorlegen. "Die Entscheidung, das Gläubigerprogramm zu akzeptieren, wurde der Partei von der Führung aufgezwungen, das wurde in keinem demokratischen Prozess beschlossen", sagte der Syriza-Abgeordnete Costas Lapavitsas der deutschen Zeitung "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). "Wir brauchen ein Wirtschaftsprogramm, das ein Gegenmodell zum Bailout bietet und hoffen, bald einige Dokumente veröffentlichen zu können", sagte der Wortführer der 32-abtrünnigen Syriza-Abgeordneten.

Das Programm werde die Abschreibung von Schulden beinhalten, die Aufhebung der Sparmaßnahmen, die Verstaatlichung der Banken und den Stopp der Privatisierungen. Das Programm könne aber "nicht umgesetzt werden, solange Griechenland Teil der Währungsunion bleibt", sagte Lapavitsas dem "Tagesspiegel". Das geplante dritte Hilfsprogramm sei "unmöglich zu implementieren". Die Nein-Fraktion wachse weiter. "Ich denke nicht, dass der Kampf mit der reinen Abstimmung vorbei ist", sagte Lapavitsas mit Blick auf den Parlamentsentscheid über das Programm.

(APA/dpa)

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