Stahl: Thyssen profitiert von Sparkurs

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Der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp arbeitet sich weiter aus der tiefsten Krise der Konzerngeschichte.

Essen. Der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp erntet die Früchte seines Sparprogramms und setzt trotz eines harten Preisdrucks auf dem Stahlmarkt seinen Erholungskurs fort. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014/15 konnte das Unternehmen seinen Überschuss um 227 auf 285 Mio. Euro steigern.

Dabei profitierte der Konzern vor allem von Einsparungen in der europäischen Stahlsparte und glänzenden Geschäften der Aufzugsparte. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 32,2 Mrd. Euro zu. Zur Jahresmitte drückte den Konzern noch eine Schuldenlast von knapp 4,4 Mrd. Euro.

„Die weitere Ergebnisverbesserung belegt die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Effizienzverbesserung“, sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger.

Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr rechnet er mit einem operativen Gewinn zwischen 1,6 und 1,7 Mrd. Euro, im vergangenen Geschäftsjahr lag das bereinigte Ebit bei 1,3 Mrd. Euro. Auch beim Überschuss will Thyssen Krupp weiter zulegen. Mit Ausnahme des Stahlgeschäfts in Amerika rechnet das Unternehmen dabei in allen Geschäftsbereichen mit deutlich positiven Ergebnissen.

Das gefiel den Aktionären: Die Aktien des Industriekonzerns kletterten in der Spitze um knapp sechs Prozent nach oben und waren damit Spitzenreiter im DAX.
Das Sorgenkind bleibt hingegen das brasilianische Stahlwerk, das auch in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wieder einen Verlust geschrieben hat. Dazu trugen auch Produktionsausfälle bei, weil wegen der Wasserknappheit in Brasilien die Stahlanlagen nicht ausreichend gekühlt werden können. Zusammen mit dem Bau eines mittlerweile verkauften Werks in den USA hatte die Anlage den Konzern in eine tiefe Krise gestürzt und zu Milliardenverlusten geführt.

Im europäischen Stahlgeschäft schrieb ThyssenKrupp indes deutlich schwarze Zahlen. Zu verdanken hat der Konzern das vor allem den eigenen Sparanstrengungen. Die Thyssen-Krupp-Stahlkocher in Duisburg haben im vergangenen Jahr ihre Wochenarbeitszeit reduziert und verzichten seitdem auf Lohn. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2015)

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