Banken in Polen hoffen auf Kompromiss

(c) EPA (Pawel Supernak)
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Bei dem geplanten Gesetz geht es um Fremdwährungskredite in Schweizer Franken im Wert von 34 Mrd. Euro.

Wien. Im Streit um den Zwangsumtausch von Fremdwährungskrediten in Polen kommen versöhnliche Töne aus dem Senat. Der zuständige Ausschuss für öffentliche Finanzen will sich dafür einsetzen, dass eine abgeschwächte Version der Pläne umgesetzt wird, die die Banken weniger belastet. Das sagte der Ausschuss-Vorsitzende Kazimierz Kleina am Donnerstag.

Die Abstimmung soll bei der nächsten Sitzung des Senats Anfang September stattfinden. Dann geht das Gesetz wieder zurück in die erste Kammer des Parlaments, den Sejm, der bisher eine härtere Gangart an den Tag gelegt hat.

Denn mit den Stimmen der Opposition war hier ein deutlich strengeres Gesetz auf den Weg gebracht worden. Demnach können 47 Prozent der Kreditnehmer von Franken-Hypotheken diese in Zloty-Darlehen wandeln.
Hintergrund: Vor allem in den Jahren 2007 und 2008 hatten eine halbe Million Polen Hypothekenkredite in Schweizer Franken aufgenommen, weil die Zinsen darauf deutlich günstiger waren.

Doch der rasante Kursverlust des Zloty zu der Schweizer Währung hat die Vorteile längst ins Gegenteil verkehrt. Der Franken ist zum Zloty seit damals um mehr als 80 Prozent gestiegen, viele Kreditnehmer sind in Bedrängnis geraten.

Das vom Sejm favorisierte Gesetz sieht vor, dass die Banken, zum Großteil internationale Geldhäuser, auf 90 Prozent der Kosten sitzen bleiben, die durch den Zwangsumtausch entstehen. Insgesamt geht es in Polen um Fremdwährungskredite in Schweizer Franken im Wert von 34 Mrd. Euro. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2015)

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