OMV klagte Türkei nach Nabucco-Aus

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Die OMV hat zehn Jahre lang eine Pipeline geplant, die Türkei hat dem Projekt ihre Unterstützung entzogen.

Der börsennotierte Ölkonzerns OMV hat im Juni die Türkei und deren Premierminister Ahmet Davutoglu vor ein internationales Schiedsgericht der Weltbank gezerrt, berichtete das Wirtschaftsmagazin "trend" am Sonntag vorab aus seiner aktuellen Ausgabe.

Es gehe um den Schaden, den das Unternehmen durch die Absage der mehr als zehn Jahre lang geplanten Nabucco-Gaspipeline zwischen Aserbaidschan und Österreich zu verbuchen hatte. Zumindest eine Teilschuld dafür gebe man offenbar der Türkei, die das Projekts zuerst unterstützt, letztlich aber mit Russland den Bau der alternativen TurkStream-Leitung vereinbart habe, so das Magazin.

Die für Nabucco errichtete OMV-Tochter Nabucco Gas Pipeline International GmbH wird nun laut "trend" jedenfalls liquidiert. Sie hinterlasse ihren Gesellschaftern einen abschließenden Bilanzverlust von 177,6 Mio. Euro, heißt es in der Vorabmeldung des Magazins. Rund 50 Mio. Euro würden an der OMV hängen bleiben.

Zwischen Österreich und der Türkei bestehen seit 1988 gegenseitige Investitionsschutzabkommen. Zu dem laufenden Verfahren vor dem Schiedsgericht (ICSID Case No. ARB/15/26) wollte die OMV gegenüber dem "trend" keine Stellungnahme abgeben.

(APA)

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