Chinas Industrieproduktion weiter zurückgegangen

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Nicht nur die Industrie, sonder auch der Dienstleistungssektor, der zuletzt immer noch für Hoffnung gesorgt hatte, verlor an Schwung.

In China ist die Industrieproduktion im August abermals zurückgegangen und hat damit die Furcht vor einer weiter abflauenden Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt genährt. Auch der Dienstleistungssektor, der zuletzt immer noch für Hoffnung gesorgt hatte, verlor an Schwung. Die Börsen in Asien gaben am Dienstag nach Bekanntgabe der Zahlen nach, in China rutschte der CSI 300 im frühen Handel zeitweise um mehr als fünf Prozent ab. Der endgültige Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie ging von 47,8 im Juli auf 47,3 Punkte zurück. Das ist das niedrigste Niveau seit März 2009. Ein Wert von mehr als 50 Punkten signalisiert Wachstum, einer unter 50 bedeutet Schrumpfung. Es ist bereits der sechste Monat in Folge, in dem ein Rückgang verzeichnet wird.

Beschäftigungszahlen schrumpfen

Immer deutlicher bekommt die Industrie in China die schwächere Nachfrage aus dem In- und Ausland zu spüren. Viele Firmen haben mit Überkapazitäten zu kämpfen und müssen die Preise senken, was wiederum ihre Gewinne schmälert. Die Beschäftigungszahlen in der Industrie ging bereits den 22. Monat in Folge zurück. Der Dienstleistungssektor wuchs im August zwar. Der entsprechende Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex betrug 51,5 Punkte. Doch im Juli waren es noch 53,8, und der Wert im August ist der schwächste seit Juli 2014.

Die Caixin-Umfragen konzentrieren sich auf kleinere und mittlere Unternehmen. Sie sind von einer Konjunkturabkühlung stärker betroffen als die großen Staatskonzerne, deren Angaben in die offiziellen Umfragen einfließen. Nach der staatlichen Erhebung, die ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurde, ging die Industrieproduktion im August auf 49,7 zurück, während sich der Dienstleistungssektor mit 53,4 robust zeigte.

BIP könnte unter 6,5 Prozent fallen

"Angesichts der schleppenden Aktivität im Sommer könnte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal unter 6,5 Prozent fallen", schrieben ANZ-Experten in einer Analyse. Um ihr Wachstumsziel in diesem Jahr noch zu erreichen, müsse die Regierung unter anderem ihre Geldpolitik aggressiver lockern. Die Führung in Peking hat ihr Ziel für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf sieben Prozent gedrückt. 2014 lautete es noch 7,4 Prozent. Einige Experten vermuten jedoch, dass die tatsächlichen Wachstumsraten bereits jetzt deutlich niedriger sind.

(APA/Reuters)

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