EZB-Chef Draghi hält Geldschleusen weiter offen

File photo of ECB President Draghi arriving to take part in a plenary debate on the ECB's Annual Report 2013 at the EU Parliament in Brussels
File photo of ECB President Draghi arriving to take part in a plenary debate on the ECB's Annual Report 2013 at the EU Parliament in BrusselsREUTERS
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Der EZB-Chef betont einmal mehr seine grundsätzliche Bereitschaft zu weiteren geldpolitischen Lockerungen.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat einmal mehr seine grundsätzliche Bereitschaft zu weiteren geldpolitischen Lockerungen betont. "Sollten einige der Abwärtsrisiken die Inflationsaussichten über die mittlere Frist stärker schwächen als wir bisher erwarten, dann würden wir nicht zögern zu handeln", sagte Draghi am Mittwoch gegenüber Vertretern des Wirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament in Brüssel.

Das Anleihekaufprogramm sei entsprechend flexibel, erklärte Draghi. Derzeit sei aber noch nicht absehbar, ob oder wann weitere Lockerungen nötig sein werden. Der Euro legte zum Dollar nach Draghis Äußerungen zu, da konkrete Hinweise auf eine weitere Lockerung ausgeblieben waren. Seit rund einem halben Jahr flutet die EZB die Märkte mit Geld: 1,1 Billionen Euro wollen die Währungshüter bis Herbst 2016 unter anderem für Staatsanleihen ausgeben. Damit soll die Kreditvergabe angekurbelt und das Wachstum befeuert werden

Draghi wies auf die allgemeine Notwendigkeit innerhalb der Europäischen Union hin, an einem Strang zu ziehen. "Während der Sommerpause war die Union mit außergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert", sagte Draghi. Zum einen verwies er auf die schwierigen Verhandlungen um Griechenland. Zum anderen nannte der die aktuelle Flüchtlingskrise.

"Es gibt die Herausforderung, eine große Zahl von Flüchtlingen zu beherbergen, die ihre Heimat verlassen mussten", sagte Draghi. Sowohl die Griechenland- als auch die Flüchtlingskrise hätten gezeigt, "dass Europa nur stark sein kann, wenn es in Einheit agiert, auf der Basis von Solidarität und Zusammenarbeit." Dies sei eine Lehre, die die Europäische Union ziehen sollte, um weiteren, künftigen Herausforderungen begegnen zu können.

(APA/dpa)

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