Meinl Bank zieht sich aus Tschechien zurück

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Die einzige Bankfiliale in Prag wurde mit Ende September geschlossen. Im Immobiliengeschäft will die Bank aber aktiv bleiben.

Die Meinl Bank zieht sich nach knapp drei Jahren aus Tschechien zurück. Dies berichtete die tschechische Gratis-Wirtschaftstageszeitung "E15" (Montag-Ausgabe), die die Entscheidung in Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die Meinl Bank in Österreich bringt. Der Sprecher der Meinl Bank, Thomas Huemer, bestätigte den Rückzug.

Die einzige tschechische Filiale in Prag wurde per Ende September geschlossen, die Kunden sollen von Wien aus betreut werden. Als Grund nannte er "organisatorische Änderungen" um die Profitabilität der Meinl Bank weiter zu steigern. Prag werde trotzdem in der künftigen Wachstumsstrategie der Bank eine wichtige Rolle spielen, sagte Huemer zur APA. Im tschechischen Immobiliengeschäft bleibe die Bank weiter aktiv.

Reichen-Fokus mißlang

Die Meinl Bank war in Tschechien seit Anfang 2013 präsent. Sie wollte ihre Banken-Dienstleistungen reichen Tschechen, Russen und Ukrainern anbieten. "Die Zweigstelle der österreichischen Bank hat uns mitgeteilt, dass sie ihre Tätigkeit in der Tschechischen Republik beendet hat", bestätigte auch die Sprecherin der Tschechischen Nationalbank (CNB), Katerina Bartuskova.

Die österreichische Justiz ermittelt seit Jahren gegen Julius Meinl und Direktoren der Meinl Bank sowie weitere Personen. Die Vorwürfe insbesondere im Zusammenhang mit dem Immobilienfonds Meinl European Land (MEL) lauten auf Anlegerbetrug bzw. Untreue. Die Beschuldigten bzw. ihre Anwälte weisen die Vorwürfe entschieden zurück und haben ihrerseits zahlreiche Beschwerden eingebracht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(APA)

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