Studie: Die größten Gewinner unter den Top-Konzernen

(c) Bloomberg (Qilai Shen)
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Das erste Halbjahr war für die wichtigsten Konzerne in Europa und den USA nicht rosig. Nur Apple verdiente sehr gut.

Wien. Die Topkonzerne in Europa und den USA haben zum Halbjahr laut Unternehmensberater EY (vormals Ernst & Young) im Schnitt einen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten. Es gibt aber auch Ausreißer nach oben: Der US-IT-Riese Apple erzielte mit einem Plus von 37 Prozent auf umgerechnet 38 Mrd. Euro ein höheres Betriebsergebnis (EBIT) als die fünf gewinnstärksten Multis Europas (BHP Billiton, Roche, VW, Royal Dutch Shell, Daimler) zusammen.

Unter die 300 umsatzstärksten Unternehmen reihen sich auch der österreichische Erdöl- und Erdgaskonzern OMV, der Linzer Stahlkocher Voestalpine sowie der steirische Anlagenbauer Andritz. Die OMV rutschte heuer in den ersten sechs Monaten gegenüber Ende 2014 von Platz 51 auf 77 ab und die Voestalpine von Rang 163 auf 165. Verbessert hat sich hingegen Andritz – von Platz 273 auf 270.

Europa versus USA

Kumuliert sackte das operative Ergebnis der Top 300 in Europa heuer im ersten Halbjahr um 11,5 Prozent auf 298 Mrd. Euro ab. Bei den größten 300 US-Konzernen war der Rückgang mit 5,4 Prozent auf 551 Mrd. Dollar (rund 494 Mrd. Euro) wesentlich moderater.

Allerdings verzeichnete die Mehrheit der Konzerne in Europa (59 Prozent) und in den USA (61 Prozent) einen Gewinnanstieg – die negativen Ergebnisse einiger Schwergewichte schlugen dann aber in Summe durch: Rechnet man die Öl- und Rohstoffunternehmen heraus, gab es in Europa ein Gewinnplus von im Schnitt 1,7 Prozent auf 249 Mrd. Euro und in den USA von 6,2 Prozent auf 528 Mrd. Dollar.

Der australisch-britische Bergbaukonzern BHP Billiton war aber trotz seines EBIT-Einbruchs um fast ein Drittel auf 7,9 Mrd. Euro immer noch der Gewinn-Kaiser Europas. Bei der britisch-niederländischen Royal Dutch Shell sank der operative Gewinn um 38 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro, beim US-Ölmulti Exxon Mobil um 53 Prozent auf 13,8 Mrd. Dollar.

Generell sind US-Unternehmen der Studie zufolge profitabler als die europäischen – die Gewinnmargen lagen heuer in den USA mit im Schnitt 11,7 Prozent (Vorjahresperiode: 12,0 Prozent) um mehr als ein Drittel über jenen in Europa von 8,6 Prozent (Halbjahr 2014: 9,4 Prozent). Der Branchenmix in den USA ist aber auch vielfältiger als der europäische. In der Studie nicht berücksichtigt wurden Banken, Versicherungen und Investgesellschaften. (apa/red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2015)

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