Lufthansa warnt vor Übermacht der reichen Golf-Airlines

Lufthansa fühlt sich von Golf-Airlines bedroht.
Lufthansa fühlt sich von Golf-Airlines bedroht.APA/EPA/FRANK RUMPENHORST
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Die staatliche Hilfe von Fluglinien in den Arabischen Emiraten verschaffe ihnen Wettbewerbsvorteile in Europa. Die EU müsse handeln, sagt die Lufthansa.

"Wettbewerber aus den Arabischen Emiraten kaufen sich mit staatlicher Hilfe Einfluss in Europa", warnt der künftige Premiummarken-Vorstand der Lufthansa, Harry Hohmeister, vor einer Übermacht finanzstarker Fluggesellschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderte Hohmeister Unterstützung der EU und der deutschen Bundesregierung.

Die staatliche Unterstützung von Fluglinien wie Fly Emirates, Qatar Airways verzerre die Rahmenbedingungen. Deshalb brauche man neben einer unternehmerischen "auch eine politische Antwort". Diese könne in einer Angleichung von Wettbewerbsbedingungen bestehen: "In den Emiraten gibt es keine Luftverkehrssteuer - warum muss es sie in Deutschland geben?", sagte Hohmeister.

Kein fairer Wettbewerb im Langstreckensektor

Die Golf-Airlines würden massiv staatlich subventioniert, deshalb herrsche auf dem Langstreckenmarkt kein fairer Wettbewerb mehr. Der Manager sagte, er rechne in den nächsten Jahren mit einem massiven Kapazitätsausbau der Konkurrenten in den Emiraten. Dubai etwa habe 140 Großraummaschinen vom Typ Airbus A380 bestellt und lasse einen Flughafen mit sechs parallelen Startbahnen und einer Kapazität von 240 Millionen Passagieren im Jahr bauen.

Hohmeister leitet im Lufthansa-Vorstand derzeit das Ressort Verbund-Airlines, Logistik und IT. Im Zuge eines kürzlich beschlossenen Konzernumbaus soll er die Führung der Marken Lufthansa, Swiss und Austrian übernehmen.

(APA/dpa)

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