Alitalia schreibt 700.000 Euro Verlust - pro Tag

People walk in the Alitalia departure hall during a strike by Italy's national airline Alitalia workers at Fiumicino international airport in Rome
People walk in the Alitalia departure hall during a strike by Italy's national airline Alitalia workers at Fiumicino international airport in RomeREUTERS
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Airline-Präsident Montezemolo sucht einen Ausweg aus der Krise. 2017 will er erstmals seit 2012 wieder die Gewinnschwelle erreichen.

Alitalias Verwaltungsratspräsident Luca Cordero di Montezemolo gibt Probleme bei der italienischen Airline zu. "Die Situation ist heikel. Im vergangenen Jahr war Alitalia ein Pleite-Unternehmen, dieses Jahr verlieren wir 700.000 Euro pro Tag. Wir wollen diese Verluste verringern und 2017 die Gewinnschwelle erreichen", so Montezemolo. Das wäre dann das erste Mal seit 15 Jahren. Denn seit 2002 fiel bei Alitalia kein Gewinn mehr an. Alitalia müsse wachsen und mit Langstreckenflügen mehr punkten, so Montezemolo. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Airline mithilfe des Partners Etihad einen Ausweg aus dem finanziellen Engpass finden werde.

Alitalia sucht nach einem neuen Geschäftsführer, seitdem CEO Silvano Cassano Mitte September nach weniger als einem Jahr an der Spitze der angeschlagenen Fluggesellschaft überraschend zurückgetreten ist. Nicht ausgeschlossen wird jedoch, dass Montezemolo, der nach Cassanos Rücktritt interimistisch auch den Posten des CEO übernommen hat, noch länger allein am Steuer der Airline bleiben könnte, berichteten italienische Medien. Der Topmanager, der im vergangenen Jahr nach 23 Jahren die Führung des Sportwagenherstellers Ferrari verlassen musste und zu Alitalia gewechselt war, könnte zusammen mit einem Generaldirektor künftig die Airline führen.

Konflikt mit Montezemolo

Laut Medien soll CEO Cassano mit Montezemolo in Konflikt geraten sein und deswegen das Handtuch geworfen haben. Montezemolo ist mit den Halbjahresergebnissen unzufrieden, die Cassano zuletzt vorgelegt hat. Die Erneuerungsstrategie der Airline zeigt vorerst noch keine Ergebnisse, der Sanierungsprozess schreitet zu langsam voran. Die Airline meldete im ersten Halbjahr Verluste von 130 Mio. Euro, das sind 30 Mio. Euro mehr als im Vorquartal. Dieses Ergebnis ist unter anderem den gravierenden Folgen eines Brandes auf dem Flughafen Rom Fiumicino zuzuschreiben, die den Airport wochenlang schwer belastet hatten.

(APA)

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