Autozulieferer Leoni schockiert Anleger

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Symbolbild.(c) EPA (Robert Ghement)
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Eine Gewinnwarnung lässt die Aktion des deutschen Autozulieferers Leoni abstürzen.

Nürnberg. Ginge es nach dem früheren Chef Klaus Probst, sollte der deutsche Autozulieferer Leoni 2016 beim Umsatz die Fünf-Milliarden-Euro-Marke knacken. Davon ist der Kabelproduzent inzwischen jedoch weit entfernt. Zudem wird das Gewinnziel verfehlt, wie der Konzern am Vorabend mitgeteilt hat. Anleger reagieren schockiert. Im Vergleich zum Montagabend rauschten Leoni-Titel um mehr als 30 Prozent in die Tiefe. Auch andere Autozuliefereraktien wie Elring-Klinger, Rheinmetall, Hella, Norma Group und Dürr knickten ein – wenn auch nicht so stark. Selbst der Börsenneuling Schaeffler wurde nicht verschont.

Leoni hat mitgeteilt, dass der noch im Frühsommer angepeilte Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 200 Mio. Euro für 2015 dem Vorstand im Licht der aktuellen Geschäftslage nicht mehr realistisch erscheine. Am Ziel von 4,3 Mrd. Konzernumsatz für 2015 hält der Kabel- und Bordnetzhersteller dagegen weiter fest. Auf Umsatzeinbußen hat sich das Unternehmen jedoch für 2016 eingestellt: Statt der anvisierten 4,8 Mrd. Euro dürften am Ende nur 4,6 Mrd. Euro in die Leoni-Kassen fließen.

Leoni begründet die schlechteren Aussichten mit hohen Kosten für 26 neu errichtete Produktionslinien bei Kunden vor allem in Osteuropa – bei gleichzeitigem Auslaufen einiger lukrativer Aufträge. Damit sei man besonders in China, aber auch in Russland konfrontiert. Keine Rolle spiele dagegen bisher die VW-Abgasaffäre. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2015)

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