Landwirtschaft 4.0: Mit Satellit zum Ernteerfolg

(c) Bloomberg (Daniel Acker)
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"Superkräfte für Landwirte": Der deutsche Agrochemie–Riese Bayer will digitale Feldkarten für Bauern anbieten.

Wien. „Unsere Technologie gibt Landwirten Superkräfte.“ Davon ist Tobias Menne überzeugt. Als Projektleiter des Bereichs Digital Farming des deutschen Agrochemie–Riesen Bayer CropScience arbeitet er an einer Methode, die Bauern das exakte Potenzial jedes Quadratmeters ihrer Felder offenlegt. Umgesetzt sieht Mennes Idee so aus: Der Landwirt kauft sich eine Flasche des Bayer-Pflanzenschutzmittels, scannt mittels Smartphone den QR-Code auf der Verpackung und bekommt eine digitale Feldkarte zugesendet, an der er ablesen kann, wo er für optimale Resultate wie viel von dem Wirkstoff auftragen muss.

Um die Bodenbeschaffung präzise berechnen zu können, greift Bayer auf die relativ neue EU-Satellitengruppe Sentinel zurück. Datenschutzbedenken hat Menne keine – schließlich würden Satellitenbilder als nicht personalisierte Daten gelten und Bayer daraus nicht den Feldeigentümer ableiten können.

„Unsere Produkte haben Performanceschwankungen“, gesteht Menne ein. In 20 Prozent der Fälle versage statistisch das Bayer-Pflanzenschutzmittel. Hier helfe die digitale Landwirtschaft: „Der Trick ist die Personalisierung des speziellen Produkts für das spezielle Feld.“
In Brasilien startete im September das erste Pilotprojekt. Sobald man die Bauern von den Vorzügen der IT-Unterstützung bei der Feldarbeit überzeugen konnte, will Bayer Verkaufsmodelle entwickeln. Sondierungsgespräche hätten gezeigt, dass die meisten Bauern eine 50-prozentige Beteiligung Bayers am Mehrertrag fair fänden. (loan)

Compliance-Hinweis: Die Reisen zu Bayer CropScience erfolgte auf Einladung des Bayer-Konzerns.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.10.2015)

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