Renzi hebt den Deckel hoch: Mehr shoppen mit Bargeld

Premier Matteo Renzi.
Premier Matteo Renzi.(c) AFP (ALBERTO PIZZOLI)
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Zuletzt waren Barzahlungen auf 1000 Euro limitiert. Nun steigt das Limit.

Rom. Die Italiener lieben das Bargeld. 82 Prozent der Zahlungen in Italien erfolgen immer noch über Bargeld. Da tat es besonders weh, als die Regierung im Jahr 2011 die Cash-Zahlungen deckelte, um Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Korruption zu bekämpfen.

Nun aber legt die Regierung unter Premier Matteo Renzi den Rückwärtsgang ein und will das Limit für Barzahlungen von 1000 auf 3000 Euro anheben. Das soll auch die sich nach langer Rezession erst langsam erholende Konjunktur ankurbeln. „Wir wollen uns an Frankreich ein Beispiel nehmen und den Privatkonsum fördern“, erklärte Renzi.

Die Wirtschaft und ihre Interessenvertretungen liefen schon lang gegen die niedrigen Limits, die der Schattenwirtschaft das Wasser hätten abgraben sollen, Sturm. Die Einschränkung habe auf entscheidende Weise zum akutesten Rückgang beim Privatkonsum seit der Nachkriegszeit beigetragen, behauptet der Kaufleuteverband Confcommercio. Anders Ex-Finanzminister Vincenzo Visco: Seines Erachtens sei die jetzige Anhebung des Limits „eine sehr schlechte Idee“, die Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Korruption fördere. (mt)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.10.2015)

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