Verlust von Triple A droht: Schelling drückt aufs Tempo

NATIONALRAT: SCHELLING
NATIONALRAT: SCHELLINGAPA/HERBERT NEUBAUER
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Moody's droht, Österreich das Triple A zu entziehen – Finanzminister Schelling fordert daher rasche Reformen ein.

Wien. Die Ratingagentur Moody's hat zwar Österreichs Rating mit der Bestnote AAa unverändert gelassen, sie droht aber mit dem Verlust des Triple A und hat den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Für Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) ist das ein „Weckruf für mehr Reformtempo, dass wir in entscheidenden Bereichen konsequenter vorgehen müssen“.

Moody's werte die Steuerreform als Schritt in die richtige Richtung. Das könne aber nur ein erster Schritt gewesen sein, dem viele weitere folgen müssten, so Schellings Reformappell. Er ergänzte: „Moody's bescheinigt uns mit dem Triple A immer noch die höchste Bonität, aber der negative Ausblick muss jene wachrütteln, die den Reformbedarf in diesem Land nicht ernst genug nehmen.“ Gerade bei der Sicherung des Pensionssystems und beim Arbeitsmarkt gelte es, jetzt mehr Tempo zu machen und notwendige Schritte setzen, so Schelling.

Moody's begründet den schlechteren Ausblick damit, dass die Wirtschaft, die seit 2012 kaum gewachsen ist, bis Ende des Jahrzehnts schwach bleiben dürfte. Dadurch sei der Abbau der Schulden gefährdet. Die beiden anderen Agenturen Standard & Poor's und Fitch haben Österreich das Triple A schon entzogen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2015)

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