VW: Bilanzproblem wegen einer Million Leasingfahrzeuge

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Die VW-Bank wird wegen des Abgasskandals und des Wertverlusts der Autos die Bilanz korrigieren müssen.

Wolfsburg. Der Abgasskandal bei Volkswagen wird wohl auch die Bilanz der Konzern-Finanztochter belasten. Im Portfolio der Volkswagen-Financial-Services AG finden sich bis zu eine Million der von der Rückrufaktion betroffenen Dieselautos. Das geht aus einem Brief der Finanztochter an Geschäftspartner vom Dienstag hervor.

Für die VW-Bank könnte das teure Folgen haben, denn der Skandal schmälert möglicherweise den Wert dieser Fahrzeuge, die VW etwa am Ende der Leasinglaufzeit wieder zurücknehmen muss. Den Angaben zufolge ist die Finanztochter mit 400.000 Fahrzeugen vor allem in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien betroffen. Bei 600.000 ist die Finanztochter indirekt involviert – etwa, weil sie VW-Autohäuser finanziert, bei denen die Wagen als Leasingrückläufer landen werden.

Rückruf bei Bentley

Unklar ist noch, ob sich das derzeit nur theoretische Restwertrisiko für den Vertragsbestand der VW-Finanztochter überhaupt in der Realität bewahrheitet. Sollte der Zeitwert der betroffenen Diesel wegen des Skandals leiden, wären die Wagen schlechter zu verkaufen und ihr erwarteter Zeitwert müsste nach unten korrigiert werden – was zu Abschreibungen führen würde. Ob das passiert, ist offen.

Die Probleme bei Volkswagen haben jedenfalls kein Ende und betreffen jetzt auch die Oberklasse. VW-Tochter Bentley muss weltweit 27.640 Edelautos in die Werkstätten zurückrufen. Nicht wegen Abgasproblemen, sondern wegen einer losen Schraube beim Batteriekabel. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2015)

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