Juncker: Grenzkontrollen in der EU bedrohen den Euro

FRANCE-EU-PARLIAMENT
FRANCE-EU-PARLIAMENTAPA/AFP/FREDERICK FLORIN
  • Drucken

Der Kommissionspräsident warnt: "Wenn der Geist von Schengen uns verlässt, werden wir mehr als Schengen verlieren". Wegen der Flüchtlingskrise wird das Abkommen in einigen Mitgliedstaaten immer offener infrage gestellt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat vor einer Gefährdung des Euro durch eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Europa gewarnt. Juncker sagte am Mittwoch vor dem EU-Parlament in Straßburg, wenn der passfreie Schengen-Raum zerfalle, werde das politische Folgen für die gesamte EU haben, einschließlich der Eurozone. "Wenn der Geist von Schengen unsere Länder und Herzen verlässt, werden wir mehr als Schengen verlieren", sagte der Luxemburger. Dem Abkommen zum Abbau von Personenkontrollen an den Binnengrenzen sind 22 EU-Länder und vier andere europäische Staaten wie die Schweiz beigetreten. Wegen der Flüchtlingskrise wird das Schengen-Abkommen in einigen Mitgliedstaaten immer offener infrage gestellt.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel knüpfte im Bundestag den Erhalt des Schengenraums an einen permanenten und verbindlichen Verteilungsmechanismus für Flüchtlinge in Europa. Die EU habe nötige Reformen des Asylrechts noch nicht durchgesetzt, sagte sie.

Die Niederlande hatten kürzlich ein "Mini-Schengen" angedacht, auch Österreich wäre Teil davon. Für das Innenministerium hat dieses "Gedankenexperiment" aber keine Priorität, hieß es auf APA-Anfrage.

Flüchtlingskrise - Diskutieren Sie mit im Themenforum!

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

BELGIUM-EU-SUMMIT
Europa

Juncker: "Weniger Schengen heißt mehr Arbeitslose"

Der EU-Kommissionspräsident warnt vor Folgen wieder eingeführter Grenzkontrollen. Sollte Schengen scheitern, würde das dem Wachstum der EU schaden.
FLUeCHTLINGE: FUSSMARSCH NACH GRAZ
Weltjournal

"Syrien ist eure Heimat, lasst sie nicht im Stich"

Anerkannter Flüchtling, aber immer noch Ausländer: Trotz positives Asylentscheids entschied sich ein 35-Jähriger für die Rückkehr in seine Heimatstadt.
Faymann bleibt isoliert.
Europa

Faymann bleibt mit Osteuropa-Drohung isoliert

Faymann denkt die Kürzung von EU-Mitteln für Staaten an, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen. Nach Ungarn wehrt sich nun auch Tschechien.
MINISTERRAT: FAYMANN
Europa

Europa zerfällt in zwei Lager

Bei einem von Faymann einberufenen Minigipfel wurde die engere Zusammenarbeit mit der Türkei diskutiert. Der Graben zwischen den hauptbetroffenen Ländern und Osteuropa vertieft sich.
FLUeCHTLINGE: STACHELBANDROLLE NAHE DER FLUeCHTLINGSSAMMELSTELLE IN SPIELFELD
Außenpolitik

EU einigt sich auf Grenzschutz binnen sechs Monaten

Zur Eindämmung der Flüchtlingskrise will die Europäische Union binnen sechs Monaten einen gemeinsamen Grenz- und Küstenschutz auf den Weg bringen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.