EBRD kauft 30 Prozent von RBI-Tochter

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Die Osteuropa-Bank wird sich mit 122 Millionen Euro an der Ukraine-Tochter von Raiffeisen beteiligen.

Wien. Dass sich die Osteuropa-Bank EBRD an der wirtschaftlich schwer angeschlagenen Osteuropa-Tochter der Raiffeisenbank-International (RBI) beteiligen könnte, wurde erstmals im März dieses Jahres bekannt. Seit dem Sommer ist klar, dass es zu einer Übereinkunft kommen wird. Gestern, Mittwoch, gaben die beiden Institute nach der Unterzeichnung der Verträge in Kiew nun die Details bekannt. Demnach wird sich die EBRD mit 3,15Milliarden Griwna (122 Mio. Euro) an einer Kapitalerhöhung der Bank Aval beteiligen.

Der Anteil der RBI wird dadurch von 96,2 auf rund 67 Prozent sinken – die EBRD soll so schlussendlich 30Prozent an der Ukraine-Tochter halten. Der Anteil ist damit höher als bisher erwartet. Denn bis dato war man von einer Beteiligung von lediglich 25 Prozent ausgegangen.

Teures Sorgenkind der RBI

„Durch den Einstieg stärkt die EBRD gemeinsam mit der RBI die Kapitalbasis der Raiffeisen Bank Aval und trägt zur dringend benötigten Rekapitalisierung des gesamten ukrainischen Bankensektors bei“, sagt dazu Nick Tesseyman, Managing Director bei der EBRD. Auch RBI-Chef Karl Sevelda zeigt sich über den Abschluss der Verträge erfreut. Es zeige, dass man in dem herausfordernden Umfeld der Ukraine auf dem richtigen Weg sei. Die Bank Aval wurde in den vergangenen Jahren zum Sorgenkind der RBI und sorgte mehrmals für Abschreibungen im dreistelligen Millionenbereich. Diese führten im Vorjahr auch zum ersten Verlust in der Geschichte der RBI und zu einem Absturz des Börsenkurses. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2015)

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