SBO rutscht in die roten Zahlen

Schoeller-Bleckmann
Schoeller-Bleckmann (c) Clemens Fabry
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Der Ölfeldausrüster leidet unter dem Sparkurs der großen Ölfirmen.

Wien/Ternitz. Der Abwärtstrend beim österreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) setzt sich weiter fort. In den ersten neun Monaten des Jahres rutschte das Unternehmen aufgrund von Wertberichtigungen mit zwei Mio. Euro in die roten Zahlen. Im Vorjahr konnte SBO noch 46,8 Mio. Euro Gewinn verbuchen.

SBO liefert Bohrköpfe und Bohrgestänge an große Ölfirmen wie Schlumberger oder Halliburton. Doch nachdem sich der Ölpreis innerhalb eines Jahres halbiert hat, ist auch die Anzahl der Bohrtürme weltweit fast um die Hälfte geschrumpft. Die Ölfirmen kürzten ihre Investitionen um bis zu 30 Prozent. Der Sparkurs der Kunden trifft auch SBO. Das Unternehmen hat bereits 400 Stellen abgebaut. „Zur Gänze können wir den Rückgang im Volumen aber nicht kompensieren“, sagt SBO-Chef Gerald Grohmann zur „Presse“. Er rechnet auch für 2016 mit einem „schwierigen Jahr“. Weitere Kürzungen seien denkbar – auch in Österreich.

Ausreichend Geld für Zukäufe

Bisher sind die heimischen SBO-Mitarbeiter von den Kündigungswellen weitgehend verschont geblieben. Auch in Zukunft gebe es hier einen gewissen Vorteil, betont Grohmann: Mit Bildungskarenz, Altersteilzeit und Kurzarbeit stünden hierzulande Instrumente zur Verfügung, möglichst viele Mitarbeiter „zu halbwegs vernünftigen Kosten zu erhalten“. Ein komplettes Ausdünnen der Personaldecke sei keine Option, denn der nächste Aufschwung komme auch in der Ölbranche bestimmt, betont Grohmann. Nur etwas später als üblich.

Die Anleger an der Börse reagierten gelassen, die Aktie legte im Tagesverlauf leicht zu. Die Entscheidung, ob die Aktionäre heuer jedoch auch eine Dividende erhalten, wollte der Firmenchef lieber auf Anfang kommenden Jahres verschieben.

An Geld mangelt es dem Unternehmen trotz des Verlusts in jedem Fall nicht. SBO sitzt auf 190 Millionen Euro an liquiden Mitteln. Geld, das Grohmann aber auch für mögliche Akquisitionen bereithalten möchte. Denn wenn das Kerngeschäft zurückgehe, müsse man eben anderswo wachsen, sagt er. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2015)

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