Landwirtschaft: Dürre setzt Rumäniens Bauern zu

(c) AP (Fernando Bustamante)
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Weizenproduktion könnte heuer um bis zu 40 Prozent schwächer ausfallen. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 5,6 Prozent und wird mit Ende dieses Jahres voraussichtlich auf neun Prozent steigen.

Wien (ag./red).Rumänien hat eigentlich schon genug Probleme. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 5,6 Prozent und wird mit Ende dieses Jahres voraussichtlich auf neun Prozent steigen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte neuesten Prognosen der UniCredit zufolge, um mehr als fünf Prozent schrumpfen und somit schneller als erwartet zurückgehen. Und auch die Landeswährung ist angeschlagen. Der Leu hat in den vergangenen sechs Monaten gut 20Prozent seines Werts gegenüber dem Euro verloren.

Nun naht die nächste Katastrophe: Die Weizenproduktion des Landes könnte in diesem Jahr im Zuge einer Dürre um bis zu 40 Prozent einbrechen und damit weit verheerendere Folgen als die Dürrekatastrophe im Jahr 2007 haben. Demnach dürften heuer nur noch vier Mio. Tonnen Weizen geerntet werden, schätzt die Vereinigung der Agrarproduzenten. Im Vorjahr waren es noch sieben Mio. Tonnen Weizen.

Süden am meisten betroffen

Die Vereinigung geht davon aus, dass die erzeugte Getreidemenge aber ausreichen wird, um die Nachfrage aus dem Inland abzudecken. Culita Tarata, der Eigentümer eines der größten Getreideproduzenten des Landes, befürchtet, dass die diesjährige Dürre die verheerendste der vergangenen zehn Jahre werden könnte. Das Unternehmen sieht sich daher veranlasst, die Produktion um bis zu 40 Prozent zurückzufahren, sagte er zur rumänischen Zeitung „Business Standard.“

Hart könnte es vor allem eine Vielzahl von nichtbewässerten Gebieten im Süden des Landes treffen. Dort könnten die Ernteausfälle auf bis zu 80 Prozent steigen. In den bewässerten Gebieten droht ein Rückgang um bis zu 35 Prozent. Erschwert wird den Bauern die Situation durch geringere Getreidepreise. Erhielten sie im Vorjahr noch bis zu 160 Euro pro Tonne Weizen, werden es in diesem Jahr nur noch 130 Euro sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.06.2009)

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