Tiwag-Aufsichtsratschef nimmt seinen Hut

ARCHIVBILD FERDINAND EBERLE
ARCHIVBILD FERDINAND EBERLE(c) APA (ROBERT PARIGGER)
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Im Streit um Erhöhung der Netztarife mit Landeshauptmann Günther Platter scheidet Aufsichtsratschef Ferdinand Eberle aus der Tiwag aus.

Der Disput um die Erhöhung der Netztarife des landeseigenen Tiroler Energieversorgers Tiwag ist um eine Facette reicher: Aufsichtsratschef Ferdinand Eberle setzte am Mittwoch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) davon in Kenntnis, dass er von seiner Funktion zurücktritt. Als Begründung führte Eberle in seiner Stellungnahme den fehlenden Konsens bei der Erhöhung der Netztarife an.

Er habe bis zuletzt versucht, als Vorsitzender des Aufsichtsrates in dieser Frage einen Konsens zwischen dem Landeshauptmann und dem Tiwag-Vorstand herbeizuführen, so der ehemalige ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter. Am Montag habe es diesbezüglich noch ein Gespräch gegeben. Da derzeit ein Konsens aber "nicht machbar" sei, könne er der Tiwag in seiner Funktion nicht mehr dienen.

Platter nahm den Rücktritt des Aufsichtsratschefs zur Kenntnis. Gegenüber dem ORF Tirol meinte der Landeschef, dass im neuen Jahr eine neue Ära beginne - im Aufsichtsrat sowie im Vorstand.

Erhöhung durch Energiepreissenkung ausgleichen?

Tags zuvor war es bereits zu einem Schlagabtausch zwischen Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer und Platter gekommen. Wallnöfer kritisierte indirekt die Forderung Platters, die Erhöhung der Netzentgelte durch eine erneute Energiepreissenkung zu korrigieren, als "systemisch, sachlich und wirtschaftlich völlig verfehlt".

Platter wiederum hatte die Tiwag-Führung kritisiert. Die Tiroler würden sich "zurecht an der Nase herumgeführt" fühlen. Denn erst vor wenigen Wochen habe die Tiwag angekündigt, den Strompreis zu senken, argumentierte der Tiroler Landeshauptmann. Der Landeschef forderte von der Tiwag, die Tariferhöhung der Tinetz auszugleichen.

(APA)

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