Teak Holz: Plan A ist gescheitert

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MYANMAR DEFORESTATION LOGGING(c) EPA (Barbara Walton)
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Unternehmen hat seit dem Börsengang falsche Angaben gemacht.

Wien/Linz. Der insolvente Plantagenbetreiber Teak Holz International (THI) – das Unternehmen hat im September einen Insolvenzantrag gestellt – hat seit dem Börsengang falsche Angaben über sein Vermögen in den Bilanzen gemacht. THI habe seine Vermögensbewertung im Halbjahresabschluss Ende März 2014 auf falsche Angaben gestützt, die bereits seit dem Börsengang 2006 für die Bilanzierung herangezogen worden seien. Dies habe die Österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung in einem Schreiben bestätigt, teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.

Die OePR bestätige somit die bereits seit 15. Dezember 2014 laufend publizierten Feststellungen der Gesellschaft bezüglich maßgeblich fehlerhafter Bewertungen, so das Unternehmen.

Tags zuvor hatten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichtet, dass die Versteigerung von sechs Plantagen und einer weiteren Gesellschaft aus Costa Rica geplatzt ist. Es lag zwar ein unverbindliches Angebot vor, aber kein verbindliches, hieß es unter Berufung auf Masseverwalter Gerhard Rothner. Damit ist der Plan A der Sanierung gescheitert. Der hätte gelautet: Die börsenotierte Gesellschaft verkauft ihre Plantagen in Costa Rica, tilgt damit ihre Schulden und geht in Liquidation. Nun wird an Plan B gearbeitet: Bis zum Freitag wird versucht, jene 20 Prozent aufzustellen, die nötig sind, um den Sanierungsplan aufrechterhalten zu können.

Am Freitag findet die Sanierungsplan-Tagsatzung statt, bei der die Gläubiger abstimmen, ob sie den Sanierungsplan für plausibel und finanzierbar halten. Dazu muss laut THI-Vorstandschef Franz Fraundorfer ein „geringer einstelliger Millionenbetrag“ aufgebracht werden. Erreicht werden soll das, indem Großgläubiger ihre Forderungen stunden. Damit würde sich die Gesellschaft Luft verschaffen.

Ende Jänner – nach Ablauf aller Fristen – wäre dann klar, ob die versprochene 20-Prozent-Quote auch tatsächlich fließt. Dann würde die Gesellschaft um die Altlasten bereinigt weiterleben können. „Ob das etwas wird, werden wir in den nächsten Tagen sehen“, sagt Fraundorfer. (APA/red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2015)

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