Lufthansa fordert politische Hilfe gegen Golf-Fluglinien

Carsten Spohr
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Lufthansa-Chef Spohr kritisiert, dass Fluglinien vom Persischen Golf und die Turkish Airlines in Europa keine Luftverkehrssteuer zahlen müssen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr fordert deutlich mehr politische Unterstützung aus Berlin und Brüssel gegen die Fluglinien vom Persischen Golf und gegen Turkish Airlines.

Die EU müsse "Marktzugangsbeschränkungen" ins Auge fassen, weil diese Fluggesellschaften in Europa unter anderem keine Luftverkehrssteuer zahlen müssten und nicht wie EU-Gesellschaften am Emissionshandel teilnehmen, sagte Spohr der "Zeit".

Außerdem übernähmen diese Wettbewerber keine "echte soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter". Die Folgen der Ungleichbehandlung sind laut Spohr schwerwiegend. "Im Kerngeschäft, bei der Lufthansa, müssen wir Strecken stilllegen." Die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften hätten vor Jahren noch über 20 Ziele in Südostasien direkt angeflogen. "Jetzt sind es noch drei: Bangkok, Singapur - und Kuala Lumpur, wobei wir bei letzterem Ziel gerade entscheiden mussten, auch diesen Dienst trotz guter Auslastung einzustellen." Es seien Routen, auf denen die Lufthansa mit ihren Kosten gegen die Fluglinien vom Persischen Golf wie Emirates, Etihad oder Quatar Airways nicht bestehen könne.

Wenn die Lufthansa sich richtig aufstelle, dann könne sie "sicher" gegen jeden privaten Wettbewerber bestehen, zeigte sich Spohr überzeugt. "Aber gegen die reichsten Staaten der Welt können wir das nicht."

(APA/AFP)

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