Air Berlin kämpft weiter

Operations Inside Vienna International Airport, Operated By Flughafen Wien AG
Operations Inside Vienna International Airport, Operated By Flughafen Wien AG(c) Bloomberg (Lisi Niesner)
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Gericht erlaubt der angeschlagenen Niki-Mutter Flüge mit Partner Etihad. Das saniert die Airline nicht.

Berlin. Nach dem juristischen Etappensieg um Gemeinschaftsflüge mit dem arabischen Partner Etihad geht Air Berlin, die zweitgrößte deutsche Fluglinie, davon aus, auch im Sommer Codeshare-Flüge anbieten zu können. Aus diesen Flügen lukriert die schwer angeschlagene Air Berlin, Mutter der österreichischen Fluglinie Niki, rund 140 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz – was für sie existenziell ist. Auf dem Weg zur Sanierung ist das aber nur ein kleiner Schritt.

Nach einem monatelangen gerichtlichen Pingpong hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am Donnerstagabend 26 der 31 umstrittenen Codeshare-Flüge bis Ende des Winterflugplans am 26. März genehmigt. Damit darf Air Berlin in Summe 78 Gemeinschaftsflüge anbieten.

Air-Berlin-Chef Stefan Pichler sprach von einem „Sieg für mehr Wettbewerb im deutschen Luftverkehr“. Der Chef von Großaktionär Etihad, James Hogan, betonte, „wir stehen weiterhin stark zu unserem strategischen Partner Air Berlin und werden unsere Anstrengungen verdoppeln, um eine starke und wettbewerbsfähige Alternative zur dominierenden deutschen Fluggesellschaft Lufthansa zu bieten“.

Die Richter betonten, die 26 Auslandsflüge seien vom Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgedeckt. Das Bundesverkehrsministerium, das sich ursprünglich für ein komplettes Verbot ausgesprochen hatte, bekräftigte, man sei offen für Gespräche mit den Emiraten, um „luftverkehrsrechtlich tragfähige Lösungen zu finden“.

Gemeinschaftsflüge, bei der Flüge die Flugnummer des Partners bekommen, ermöglichen es Airlines, ihre Auslastung zu erhöhen. Außerdem können sie mehr Ziele in ihrem Buchungssystem anbieten. Etihad hatte mehrfach betont, die Codeshares seien ein wesentlicher Grund für den Einstieg in Berlin. Die Araber halten knapp 30 Prozent an Air Berlin und haben bereits rund 800 Millionen Euro investiert. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2016)

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