EZB lässt Leitzinsen unverändert

EZB-Zentrale
EZB-ZentraleAPA/dpa/Fredrik Von Erichsen
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Die meisten Experten haben erwartet, dass die EZB am Donnerstag vorerst keine weiteren Lockerungen vornehmen würde.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag nicht an der Zinsschraube gedreht. Der Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken bleibe weiter bei minus 0,3 Prozent, teilte die EZB nach ihrer jüngsten Zinsentscheidung in Frankfurt mit. Der Hauptrefinanzierungssatz bleibe unangetastet bei 0,05 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,3 Prozent.

Die Entscheidung der Notenbanker kam nicht überraschend. Die meisten Experten hatten erwartet, dass die EZB am Donnerstag vorerst keine weiteren Lockerungen vornehmen würde. Der Euro reagierte kaum auf die Entscheidung.

Ob Veränderungen an dem milliardenschweren Wertpapierkaufprogramm vorgenommen werden, wird sich bei der Pressekonferenz mit EZB-Chef Mario Draghi ab 14.30 Uhr klären. Monatlich kauft die EZB nach derzeitiger Planung bis zum März 2017 Wertpapiere im Volumen von durchschnittlich 60 Milliarden Euro.

Anfang Dezember hatte die Notenbank im Kampf gegen die zu niedrige Inflation den Einlagensatz für Geschäftsbanken um 0,1 Prozentpunkte gesenkt und das ursprünglich bis zum Herbst 2016 geplante Kaufprogramm für Wertpapiere um ein halbes Jahr verlängert. Auf die geldpolitische Lockerung hatte es im Dezember an den Finanzmärkten teils heftige Kursreaktionen gegeben, weil viele Anleger offenbar radikalere Maßnahmen erwartet hatten.

Das größte Problem für die EZB bleibt die nach wie vor ungewöhnlich schwache Inflation im Euroraum. Trotz zahlreicher Maßnahmen der Währungshüter gegen die ihrer Einschätzung nach zu schwache Teuerung verharrte sie im Dezember mit 0,2 Prozent nur knapp über der Nullmarke. Dagegen sieht die EZB die Preisstabilität erst bei einer mittelfristigen Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an.

(APA/dpa-AFX)

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