Aserbaidschan könnte IWF-Hilfen brauchen

Das Land ist von seinen Ölexporten abhängig, die Reserven schrumpfen.

Wien/Baku. Während im Hauptquartier in Washington die Reform des Internationalen Währungsfonds gefeiert wird, sind einige Experten von IWF und Weltbank in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Der Grund: Der Ölstaat braucht möglicherweise ein Rettungspaket in Höhe von vier Mrd. Dollar. Das Budget des Landes leidet stark unter dem fallenden Ölpreis. Öl und Gas machen 95 Prozent der Exporte von Aserbaidschan aus. Die Landeswährung Manat fiel seit Dezember um 35 Prozent, nachdem die Zentralbank die Dollarbindung der Währung unter dem Abwertungsdruck hatte aufheben müssen.

Um die Lage zu eruieren und die Zahlen zu prüfen, wird das IWF-Team bis 4. Februar in Baku sein. Noch sind die Gespräche laut „Financial Times“ in einem frühen Stadium – dass die Regierung auf die Bedingungen des IWF einsteigt, gilt keineswegs als sicher. Das Problem wird aber nicht kleiner. Laut Weltbank soll der Ölpreis heuer im Durchschnitt bei 37 Dollar pro Fass stehen. Die Währungsreserven des Landes sind zuletzt dramatisch gefallen – aber das Land hat zumindest wenig Schulden. (jil)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2016)

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