IWF will Regeln für hoch verschuldeten Länder lockern

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Der Fonds zieht seine Lehren aus Girechenland und erwägt eine Verlängerung von Laufzeiten kurzfristiger Schulden.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Regelungen für die Kreditvergabe an hoch verschuldete Länder wie etwa Griechenland überarbeitet. Statt eine Restrukturierung von Staatsanleihen zu erzwingen, könnten künftig auch die Laufzeiten kurzfristiger Schulden verlängert werden, erklärte der IWF am Freitag. Damit solle vermieden werden, dass sich die Schuldenkrise weiter verschärfe.

Nach den neuen Regeln könnte der IWF auch dann finanziell eingreifen, wenn andere Gläubiger dem hoch verschuldeten Land ausreichend Geld zur Verfügung stellen, dass es wieder auf die Beine kommt und sicherstellen, dass der Kredit des IWF zurückgezahlt wird.

Griechenland-Debakel 2010

Der IWF zieht damit seine Konsequenzen aus der wenig erfolgreichen Rettung Griechenlands im Jahr 2010, als die Gläubiger aus Furcht vor einer Ausweitung der Krise auf eine Restrukturierung von Anleihen verzichtet hatten. Diese "systemische Ausnahme" habe sich bei der Krisenbekämpfung nicht bewährt und überdies "erhebliche" Kosten für den IWF und Mitgliedstaaten verursacht, heißt es jetzt in dem IWF-Bericht.

Athen hatte sich mit den internationalen Gläubigern nach schwierigen Verhandlungen im vergangenen Juli auf ein drittes Kreditpaket von 86 Milliarden Euro über drei Jahre geeinigt. Im Gegenzug verpflichte sich die Regierung von Alexis Tsipras, die damit verbundenen Sparauflagen und Maßnahmen zu erfüllen.

(APA/AFP)

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