Amazon plant offenbar hunderte Buchgeschäfte

Amazon news conference in Seattle, Washington
Amazon news conference in Seattle, Washington(c) REUTERS (� JASON REDMOND / Reuters)
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Experten halten ein landesweites Konzept mit dezentralen Belieferungsstellen für den Online-Händler für durchaus sinnvoll.

Wenn es nach Sandeep Mathrani, dem Chef des großen US-Einkaufscenter-Betreibers General Growth Properties, geht, könnte Online-Händler Amazon bald 300 bis 400 stationäre Buchgeschäfte aufmachen. "Amazon öffnet stationäre Buchläden und ihr Ziel ist es, soweit ich es verstehe, 300 bis 400 Buchläden aufzumachen", sagte Mathrani laut "Wall Street Journal" ohne weitere Details.

Der Handelsmanager nannte die Zahlen nur beiläufig in einer Telefonkonferenz nach Vorlage aktueller Quartalsergebnisse, als er die Bedeutung des stationären Handels unterstreichen wollte. Der Aussage kommt jedoch auch deshalb Bedeutung zu, weil angenommen werden muss, dass ein Handelsinsider wie Mathrani, der an die 120 Shoppingcenter in den USA betreibt, durchaus über brauchbare Informationen verfügt.

Pilotstore in Seattle

Im November vergangenen Jahres hatte der Online-Gigant testweise ein Buchgeschäft "Amazon Books" in seiner Heimatstadt Seattle eröffnet. Fachmedien schreiben, dass angesichts der wachsenden Bedeutung von dezentraler Belieferung und der Dynamik von Same Day Delivery ein landesweites Store-Konzept aber durchaus Sinn mache. Amazon-Boss Jeff Bezos wird auch folgendes Zitat zugeschrieben: "Wir würden dann stationäre Läden eröffnen, wenn wir ein einzigartiges Konzept dafür hätten."

Mit "Amazon Locker" hat die Firma bereits feste Abholstationen für Kunden eingerichtet - ein Geschäft wäre eine logische Weiterentwicklung. Diese Standorte könnten dann auch für Umtausche genutzt werden. Eigene Standorte werden von Vorteil im ständig wachsenden Logistik-Netzwerk der Firma. Denn damit könnte sich Amazon in den USA jetzt schon von Großanbietern wie DHL, UPS und FedEx unabhängiger machen.

Ein Amazon-Sprecher habe die Äußerungen Mathranis nicht kommentieren wollen, schrieb das "Wall Street Journal" weiter.

>> Artikel im "WSJ"

(APA/red.)

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