Bankenbranche: Angst vor Pleitewelle

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Skyline Bankenviertel bei D�mmerung Taunusturm Tower 185 Commerzbank Messeturm HelaBa Hessisc(c) imago/imagebroker (imago stock&people)
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Kreditausfallversicherungen für den Finanzsektor verteuern sich.

Frankfurt. Rekordverluste und faule Kredite in mehrstelliger Milliardenhöhe nähren die Furcht vor einer Pleitewelle in der europäischen Bankenbranche. Dies trieb die Kosten für die sogenannten Credit Default Swaps (CDS) für den Finanzsektor am Montag auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Absicherung eines zehn Mio. Euro schweren Pakets nachrangiger Verbindlichkeiten europäischer Banken gegen Zahlungsausfall verteuerte sich um 13 Prozent auf 299.450 Euro, teilte der Datenanbieter Markit mit. Das ist fast doppelt so viel wie zum Monatswechsel.

Die entscheidende Frage sei: Können Banken angesichts der nur langsam wachsenden Wirtschaft und der Minizinsen genug Geld verdienen, um Anleger anzulocken?, so Finanzmarktexperte Erik Nielsen von der UniCredit. „Die ehrliche Antwort darauf ist: Wir wissen es nicht.“ Jeder Zweifel löse daher eine neue Verkaufswelle bei den Finanzwerten aus.

Milliardenverluste

Die CDS der Deutschen Bank stiegen am Montag auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch. Der deutsche Branchenprimus hatte Ende Jänner mit einem Minus von fast sieben Mrd. Euro den größten Jahresverlust der Firmengeschichte bekannt gegeben. Gestern war die Aktie mit 14,51 Euro so billig wie zuletzt vor sieben Jahren. Die Titel des Konkurrenten Credit Suisse fielen in der Vorwoche sogar auf den tiefsten Stand seit mehr als 23 Jahren. Auch hier war ein Milliardenverlust Grund für die zusätzlichen Verkäufe. Der europäische Bankenindex gab um bis zu 3,3 Prozent auf 141,59 Punkte nach und lag damit nur noch rund einen Zähler über seinem Dreieinhalb-Jahres-Tief der Vorwoche. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2016)

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