Bank-Austria-Mutter UniCredit mit weniger Gewinn

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Die Kosten für den Konzenumbau und für Abschreibungen drücken den Jahresgewinn 2015 auf 1,7 Milliarden Euro.

Die Bank Austria-Mutter UniCredit hat das Jahr 2015 mit einem auf 1,7 Mrd. Euro gesunkenen Nettogewinn abgeschlossen. 2014 hatte der Gewinn noch 2,0 Mrd. Euro betragen. Im vierten Quartal brach der Gewinn auf 153 Mio. Euro ein, ein Rückgang von 69,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 10,2 Prozent gegenüber 2014, teilte die italienische Großbank am Dienstag mit. Verantwortlich für den Gewinnrückgang waren Kosten für den Konzernumbau, Abschreibungen auf Beteiligungen sowie höhere Kosten für regulatorische Auflagen.

Die Aktie stand auch nach Bekanntgabe der Zahlen weiter unter Druck. An der Mailänder Börse kamen die Jahresergebnisse der Bank Austria-Mutter nicht gut an. Wegen starker Kursverlusten musste die UniCredit-Aktie vorübergehend vom Handel ausgesetzt werden.

Stellenabbau geht weiter

Der Stellenabbau und die Filialschließungen bei der italienischen Großbank UniCredit haben sich im Jahr 2015 weiter fortgesetzt. Das Geldhaus hat 3.511 Jobs abgebaut. Damit schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter von 129.021 auf 125.510 Ende 2015, teilte die Bank am Dienstag mit. 582 Filialen wurden zugesperrt. Ende 2015 betrug die Zahl der Filialen 6.934.

Alleine im vierten Quartal seien 1.300 Vollzeitjobs weggefallen und 121 Filialen geschlossen worden, heißt es in der Pressemitteilung der Bank.

Der Jobabbau wird auch im laufenden Geschäftsjahr 2016 weitergehen: Am 5. Februar habe man mit den italienischen Gewerkschaften den Abschied von 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern "auf freiwilliger Basis" vereinbart.

Österreich-Causa "gelöst"

Die Erträge der Bank betrugen 22,4 Mrd. Euro, was einem Minus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Ausgaben beliefen sich auf 13,6 Mrd. Euro, das sind 0,8 Prozent mehr als 2014. Die Bank will eine Dividende in Höhe von 12 Cent per Aktie - in bar oder in eigenen Aktien - ausschütten.

"Die Resultate bestätigen unsere Fähigkeit, Kapital zu generieren", kommentierte UniCredit-CEO Federico Ghizzoni. Angesichts des schwierigen makroökonomischen Umfelds vor allem für den Bankensektor sei das Resultat beachtenswert.

Die Umsetzung des Entwicklungsplans schreite zügig voran. "In wenigen Monaten sind wichtige Bereiche wie Österreich und die Ukraine gelöst worden. Wir arbeiten schnell und entschlossen an der Kostenreduzierung. Die Qualität unserer Kredite bessert sich laufend. Die notleidenden Kredite sind unter Kontrolle. Eine Gruppe von internationaler Dimension kann damit umgehen", kommentierte Ghizzoni die Zahlen.

(APA)

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