EU-Analyse: 118 Milliarden Euro an Atom-Rückstellungen fehlen

THEMENBILD-PAKET: ATOMKRAFT / AKW TEMELIN
THEMENBILD-PAKET: ATOMKRAFT / AKW TEMELINAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die EU-Staaten sind einem Medienbericht zufolge noch nicht ausreichend für die Stilllegung von Atomkraftwerken vorbereitet.

Für die Stilllegung mehrere Atomkraftwerke in Deutschland und anderen EU-Ländern fehlen Rückstellungen von rund 118 Milliarden Euro. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf eine Marktanalyse von Energiekommissar Miguel Arias Canete, die am 24. Februar vorgestellt werden soll. Die Kosten für die Reduktion der Atomkraft in Europa bis 2050 werden demnach auf 268 Milliarden Euro veranschlagt - 126 Milliarden für den Rückbau von Atomkraftwerken und 142 Milliarden Euro für die Entsorgung des Atommülls. Bisher seien aber erst Rückstellungen über 150 Milliarden Euro gebildet worden. In Deutschland soll der letzte Meiler Ende 2022 vom Netz gehen.

Das Büro des EU-Energiekommissars äußerte sich auf "Spiegel"-Nachfrage nicht zu der Finanzierungslücke. Eine Sprecherin verwies darauf, dass die Ergebnisse später präsentiert werden sollten.

Ab 2030 soll Kapazität wieder steigen

Mit einem Ende des Nuklearzeitalters rechnet die EU-Kommission jedenfalls nicht. Der Uran-Bedarf der EU macht derzeit noch etwa ein Drittel des weltweiten Bedarfs aus. Zwar werde die AKW-Kapazität bis 2025 zunächst sinken - dann aber ab 2030 wieder steigen, da die Laufzeiten mancher Meiler verlängert werden dürften und in 14 Ländern neue Projekte in Planung sind.

Auf einen Blick

Rund 30 Staaten weltweit betreiben Atomkraftwerke, davon zahlreiche in der EU. Dem neuen EU-Bericht zufolge gibt es in 14 Mitgliedstaaten derzeit 131 Atomkraftwerke mit einer Kapazität von rund 121 Gigawatt. Im Durchschnitt seien die Meiler 30 Jahre alt. 89 AKW seien derzeit außer Betrieb. Abgebaut seien aber nur drei Reaktoren in Deutschland. Nach dem Reaktorunglück von Fukushima haben mehrere Ländern den Atomausstieg beschlossen, darunter Deutschland und Spanien. Andere wiederum wollen die Atomkraft ausbauen.

>>> Bericht auf "Spiegel.de"

(APA)

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