Auch Russlands VTB überrascht mit Gewinn

(c) REUTERS (SERGEI KARPUKHIN)
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Das vierte Quartal rettete die zweitgrößte Bank Russlands und andere Firmen.

Wien. Zwei Tage, nachdem der staatliche russische Branchenprimus, Sberbank, die Analystenerwartungen mit geringeren Gewinneinbußen für 2015 übertroffen hatte, überraschte die landesweit zweitgrößte Bank, VTB, am Donnerstag damit, dass sie angesichts der Rezession überhaupt einen Gewinn erzielt hatte. Gegenüber 2014 hat sie ihn sogar auf 1,7 Mrd. Rubel (21,7 Mio. Euro) verdoppelt.

Auch bei der staatlichen VTB erwies sich das vierte Quartal als Rettung, nachdem die ersten drei Quartale zu einem Verlust von 10,9 Mrd. Rubel geführt hatten. Beim Großteil jener Unternehmen, die die Zahlen für 2015 bislang präsentiert haben, fiel das vierte Quartal deutlich besser aus, und sei es nur, dass die Verluste verringert wurden.

Die VTB, die in Wien ihre Europa-Zentrale unterhält, verdankt den Gewinn vor allem den geringeren Rücklagen infolge einer günstigeren Bewertung der Risikokosten. Im Gesamtjahr gingen die Ausgaben für Rücklagen um 35,3 Prozent auf 178,1 Mrd. Rubel zurück, im vierten Quartal um 62,2 Prozent. Der Anteil der notleidenden Kredite am Kreditportfolio stieg 2016 von 5,8 auf 6,3 Prozent. Sieben Prozent der Mitarbeiter wurden entlassen.

Auslandsbanken sicherer

Der sehr fragmentierte russische Bankensektor wird derzeit radikal durchforstet. Binnen eines Jahres hat die Zentralbank 106 Geldinstitute vom Markt gefegt, sodass jetzt noch etwa 600 übrig sind.

Im Unterschied zur Sberbank, die ebenso unter westlichen Sanktionen steht, schaffte es die VTB im aktuellen Forbes-Ranking der zuverlässigsten russischen Banken nicht in die aus zwölf Instituten bestehende Siegergruppe. Elf Banken in ihr sind übrigens Töchter ausländischer Geldinstitute – darunter Raiffeisen. (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2016)

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