Moskau lehnt Milliarden-Entschädigung für Yukos-Eigner weiter ab

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Russland will die 50-Milliarden-Dollar-Strafe des Ständigen Schiedsgerichtshof in Den Haag nicht anerkennen. Dieser habe Regeln verletzt.

Im Streit um die Zerschlagung des Ölkonzerns Yukos hat Russland seine Ablehnung einer Milliardenentschädigung früherer Eigner bekräftigt. Moskau erkenne ein Urteil von Juli 2014 nicht an, weil die Regeln des Ständigen Schiedsgerichtshof in Den Haag verletzt worden seien. Das sagte Wladimir Markin von der Ermittlungsbehörde in Moskau am Freitag laut der Agentur Interfax.

Das Gericht hatte Russland zur Zahlung von etwa 50 Milliarden US-Dollar (rund 45 Milliarden Euro) verurteilt mit der Begründung, die Auflösung von Yukos vor gut elf Jahren sei politisch motiviert gewesen. Moskau widerspricht dem mit Nachdruck. Ein Gericht in Den Haag soll sich am 20. April erneut zu dem Fall äußern.

Schlüsselfigur von Yukos war der beim Kreml in Ungnade gefallene Oligarch Michail Chodorkowski, der nach fast zehn Jahren Lagerhaft Ende 2013 nach einer Begnadigung nach Westeuropa ausgereist war.

Markin warf Chodorkowski vor, er habe den Ölkonzern damals durch Betrug unter seine Kontrolle gebracht. Der Unternehmer versuche nun mit der Milliardenentschädigung, dem russischen Staat erneut zu schaden. Chodorkowski weist die Anschuldigungen zurück. Enteignete Yukos-Investoren drohen damit, ihre Forderung mit der Pfändung russischen Staatseigentums durchzusetzen.

(APA/dpa)

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