Griechenland verkauft Piräus an Chinesen

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Der größte Hafen des Landes geht an die Cosco-Gruppe. Die Privatisierung des Hafens war bis dahin mehrfach verschoben worden.

Athen. Die lange Zeit verschleppte Privatisierung des größten griechischen Hafens, Piräus, ist über die Bühne gegangen: Neuer Eigentümer ist die chinesische Großreederei Cosco, die – als einziger Bieter – für 280,5 Millionen Euro zugeschlagen hat. Für diese Summe erhalten die Chinesen vorerst 51 Prozent am Hafen. Weitere 16 Prozent wandern nach fünf Jahren für 88 Millionen Euro in die Hände des Konzerns, wenn dieser die vereinbarten Investitionen erbracht hat.

Am Freitag besiegelten der griechische Ministerpräsident, Alexis Tsipras, Cosco-Chairman Xu Lirong und der Chef der griechischen Privatisierungsbehörde den Deal. Die Privatisierung des Hafens, der einige Kilometer südlich der griechischen Hauptstadt liegt, war bis dahin mehrfach verschoben worden. Die linksgerichtete Syriza, die im Jänner 2015 an die Macht gekommen ist und im September wiedergewählt wurde, stemmte sich anfangs gänzlich gegen Privatisierungen und stoppte Verkäufe, die von der vorangegangenen konservativen Regierung bereits beschlossen waren.

Privatisierung ist Pflicht

Die Regierung verschob die Privatisierung des Hafens um ein Jahr und empörte damit potenzielle Käufer und internationale Kreditgeber gleichermaßen. Fortschritte bei den Privatisierungen sind eine wichtige Bedingung für das dritte Griechenland-Hilfspaket im Volumen von 86 Milliarden Euro, das die Regierung in Athen mit den internationalen Geldgebern ausgehandelt hat.

Bisher haben die Privatisierungen Einnahmen von lediglich 3,5 Milliarden Euro gebracht. Im Dezember hatte der Flughafenbetreiber Fraport Verträge zum Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland unterzeichnet.(red/ag)

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