Abgas-Skandal: Auch Fiat soll unter Verdacht stehen

Logo of Fiat is pictured on the Fiat Panda at the 86th International Motor Show in Geneva
Logo of Fiat is pictured on the Fiat Panda at the 86th International Motor Show in Geneva(c) REUTERS (DENIS BALIBOUSE)
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Der italienische Autohersteller Fiat hat möglicherweise technische Hilfsmittel eingesetzt, um sich die aufwändige Schadstoff-Reinigung zu ersparen.

Die vom deutschen Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eingesetzte Untersuchungskommission zur Aufklärung der Abgasaffäre in der Autobranche weitet nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR ihre Ermittlungen aus. Die Kommission und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gingen dem Verdacht nach, der italienische Autohersteller Fiat habe technische Hilfsmittel eingesetzt, um sich die aufwändige Schadstoff-Reinigung zu ersparen, berichtete die "SZ" im Voraus aus ihrer Samstagsausgabe.

Der Hinweis auf Fiat war dem Bericht zufolge vergangene Woche von Bosch gekommen, dem weltweit größten Autozulieferer mit Sitz in Stuttgart. Bosch meldete dem KBA, ein bestimmter Teil der Motorsteuerung, mit dem man Fiat versorgt habe, werde dort offenbar in fragwürdiger Weise eingesetzt.

"Auffälligkeiten" bei Fiat-Modell

Dobrindt ließ daraufhin diese Woche sowohl Bosch als auch Fiat einbestellen. Das KBA habe probeweise ein Modell von Fiat getestet und "Auffälligkeiten" festgestellt. Das Unternehmen Bosch habe erklärt, es kooperiere "in vollem Umfang" mit den Behörden.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte Mitte März mitgeteilt, sie habe durch eigene Tests "umfangreiche Hinweise" auf mögliche Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten bei verschiedenen Fahrzeugproduzenten bemerkt, darunter auch Fiat.

>> Bericht der "Süddeutschen Zeitung"

(APA/AFP)

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