Japanische Notenbank verprellt Anleger

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JAPAN-STOCKS(c) APA/AFP/TOSHIFUMI KITAMURA (TOSHIFUMI KITAMURA)
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Nikkei stürzt um fast vier Prozent ab.

Tokio. Die Bank of Japan verzichtet auf eine erneute Lockerung der Geldpolitik. „Die Entscheidung ist eine große Überraschung“, sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. In den vergangenen Tagen hatten Börsianer auf eine Senkung der Kreditzinsen auf unter null Prozent und neue Geldspritzen zur Ankurbelung der Konjunktur spekuliert.

Nachdem der Stimulus ausblieb, brach der Leitindex der Börse Tokio am Donnerstag um 3,6 Prozent ein. Vor allem Finanzwerte zählten zu den Verlierern. Die Aktien von Nomura fielen um zehn Prozent, Daiwa Securities rasselten 7,53 Prozent nach unten. Das Brokerhaus hatte enttäuschende Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Demnach ist der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres um 45 Prozent eingebrochen. Im Gegenzug wertete die japanische Währung kräftig auf. Ein Dollar verbilligte sich um bis zu drei Prozent auf 108,07 Yen. Das ist der größte Kursrutsch seit den Börsenturbulenzen vom Sommer 2015.

Bei der US-Notenbank Fed bemängelten Börsianer fehlende Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. „Dies ewige Hin und Her ist für Marktteilnehmer nervenaufreibend“, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2016)

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